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Ulrich von Liechtenstein, ›Ich wil gern sin ein vrowen vrier man‹ (L 129–135) Lied zurückLied vorDruckerTEI Icon

Kommentar

Überlieferung: C und L überliefern die sieben Strophen parallel.

Form: 6a 6a 4b 6b

L III,2 ist überfüllt.

Inhalt: Einen anfänglichen allgemein-didaktischen Frauenpreis wendet das Ich ab Str. IV auf die eigene Situation an: Es ist von einer bestimmten Frau enttäuscht, hofft aber, durch eine vorbildliche Dame in Zukunft doch noch dauerhaftes Liebesglück zu erfahren.

Das Ich knüpft in Str. I und II den hôhen muot daran, guͤtu̍ wib [...] mit tru̍wen zu lieben (C I,3f.). Die entsprechenden Frauen bezeichnet es in Str. III näher: Hier listet das Ich neben dem hôhen muot als weibliche Vorzüge zuht unde ere, tru̍we, milde sowie Schönheit und maniger hande guͦt auf (C III,1f.). In Str. IV spielt das Ich darauf an, dass eine Frau in der Vergangenheit unwiblich (C IV,2) an ihm gehandelt und offenbar jene Vorzüge nicht besessen hat, wofür es aber, so hofft das Ich, ein guͦt wib noch ergetzen kann (C IV,4). Findet es die richtige Frau, deren erwünschte Vorzüge Str. VI erneut aufzählt, will es gerne in ihren Dienst treten (vgl. Str. V); findet es eine solche Frau nicht, will es lieber ane froͮwen sin (C VII,4). »Die programmatische Kanzone ermöglicht [damit] den expliziten Schluß, daß der Frauendienst keinen Wert hat, wenn er nicht zu den Werten führt, die er anstrebt.« (Hübner I, S. 329f.).

Simone Leidinger

Kommentar veröffentlicht am 01.01.2019; zuletzt geändert am 05.11.2019.
Gehört zur Anthologie: Minne- bzw. Werbelied
 L Liecht 135 = KLD 58 XXVI 7Zitieren
Digitalisat
München, BSB, Cgm 44, fol. 95vb
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 VII
 
 
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