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Ulrich von Liechtenstein, ›Schoͤne bi der guͤte‹ (L 26 27 28) Lied zurückLied vorDruckerTEI Icon

Kommentar

Überlieferung: C und L überliefern die drei Strophen parallel.

Form: 3-a 3-b .3-a .2c / 3-d 3-b .3-d .2c // 3-e (.)3-b (.)3-e 3c

Als Grenzfall der Kanzonenform (vgl. Braun, S. 406f.) verschränkt die Strophenform drei leicht variierende Sequenzen: Ein Reim (a, d, e) umarmt in jeder Sequenz b, der c-Reim beschließt jede Sequenz. In III ist der Reimklang der ersten und dritten Sequenz gleich (e = a). Auf Liedebene sind die drei Strophen durch den e-Reim verbunden. Die Assonanz in C I,6 (singe / I,2: minne / I,10: gesinne) wertet von Kraus, S. 526, als leicht erklärliche »Entgleisung der Handschriften […] wegen der vorhergehenden und folgenden Reimendung -ingen«.

Inhalt: Das Lied ist eine konventionelle Ich-Klage mit selbstbewusstem Gestus. Gleich in I spricht das Ich der Dame wegen seines Liebesschmerzes und erfolglosen Singens (vgl. I,5f.) die ere ab (I,11). Setzt I mit einem Klageruf ein, so stellt II der Klage zwei sequenzartige Aussagen voran: Frauen sollen nämlich schön und gut sein, Männer dagegen froh, was das Ich, wie die Strophe weiter ausführt, wegen fehlender Gegenliebe aber nicht sein kann. In III spricht das Ich die Dame direkt an. Es greift wiederum auf ihre ere zurück: Wegen ihr soll die Dame das Ich genade vinden lassen. Die Minne hasse das Ich geradezu, das die Dame im letzten Vers nochmal auffordert: wende das! (C III,12).

Simone Leidinger

Kommentar veröffentlicht am 01.01.2019; zuletzt geändert am 15.04.2023.
Gehört zur Anthologie: Minne- bzw. Werbelied
 L Liecht 27 = KLD 58 VI 2Zitieren
Digitalisat
München, BSB, Cgm 44, fol. 25rb
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