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›Ouwe, dat mir gebristit‹ (N Namenl/91r 7) Lied vorDruckerTEI Icon

Kommentar

Überlieferung: Die Strophe ist in der Basler Rolle, in C und anonym (im Kontext weiterer Frauenpreis­stro­phen) in der ›Niederrheinischen Liedersammlung‹ der Hs. N überliefert.

Form: .3-a .4b .3-a .4c .3d / .3-e .4b .3-e .4c .3d // .4f .3-g / .4f .3-g / .3-h .4i .3-h .4i .3i., Tonkommentar.

In C 5 sowie in N 6–8 fehlen die Auftakte, N 8 und 13 sind überfüllt. Das Reimschema ist in N teilweise gestört (s. V. 5, 9, 10).

Inhalt: Frauenpreis, der sich eines performativen Selbstwiderspruches bedient. Der Sprecher zeigt sich im Aufgesang als den maister[n] (B3 2) der Dichtkunst unterlegen und beklagt mit einem anaphorisch verwendeten owe (V 1f., 4) seine Unfähigkeit, den rainen wiben (B3 6) das ihnen gebührende Lob zukommen zu lassen. »[R]echt hübsch und originell, wenn auch ein wenig unlogisch« (Krieger, S. 64) wird im Abgesang diese Demutsformel aber sofort wieder relativiert: Selbst wenn der Sprecher sinne riche (B3 12) wäre, könne er die Vollkommenheit der Frauen nicht in Worte fassen. Alles »minnesangtypische Frühlingsinventar« (Hübner, S. 335), das im letzten Abschnitt der Strophe eingespielt wird, sei deshalb nutzlos angesichts der wibes werdekait (B3 19) – diese lässt sich somit nur in ihrer Unbeschreiblichkeit beschreiben.

Stephanie Seidl

Kommentar veröffentlicht am 01.01.2019; zuletzt geändert am 05.02.2019.
 N Namenl/91r 7 = KLD 28 II 9; RSM ¹Kanzl/2/9cZitieren
Digitalisat
Leipzig, UB, Rep. II 70a (Leihgabe Leipziger Stadtbibliothek), fol. 91va
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