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Heinrich von Rugge, ›Ich suͦche wiser lu̍te rat‹ (B 22 23) Lied zurückDruckerTEI Icon

Kommentar

Überlieferung: Zwei Strophen sind im Rugge-Korpus in BC überliefert, wobei sich vereinzelt Abweichungen im Textbestand finden lassen (z. B. der Austausch des Reimwortes in I,8); C führt zudem eine weitere, fragmentarische Strophe. Halbach, S. 151, und, diesem folgend, von Kraus (MF/KU, S. 255) schreiben den Ton ›Pseudo-Reinmar‹ zu. Zur in der Forschung diskutierten Dichterzuschreibung sowie zur umstrittenen Strophenordnung vgl. MF/MT im Apparat.

Form: .4a .2-b 3-c / .4a .2-b 3-c // .4a .2-b 3-c .4a .2-b 4-c

Str. I und II sind zwölfversige Stollen­stro­phen, wobei die Form des Abgesangs der des Aufgesangs entspricht (die Strophen sind somit auch als viergeteilte Perioden­stro­phen lesbar). Der in C unikal überlieferten dritten Strophe fehlen drei Verse. MF/MT fassen je die V. 2+3, 5+6, 8+9 sowie 11+12 zusammen.

Das Reimschema ist in C I,8 durchbrochen. Kein Auftakt in C I,11 und C II,2. III,12 ist vierhebig, was als Indiz dienen kann, den Vers nicht als neunten, sondern als letzten Vers der Strophe zu sehen (neben dem schwierigen semantisch-syntaktischen Anschluss des Verses an den achten) (so auch MF/MT).

Inhalt: Wechsel (in C). Minneglück und Frauenpreis.

Str. I: Der Sprecher sucht nach Rat; jedoch braucht er keine Hilfe im Minnewerben, sondern möchte sein Glück bewahren: Wie kann er diejenige behalten, in deren Gnade sein Heil liegt? Sie kann ihm seine Sorgen nehmen; ihre Güte hat ihn erhöht.

Str. II: Erst hat er Erzählungen über sie gehört (die Formulierung in C lässt sich auch so verstehen, dass der Sprecher in der Rolle eines heimlichen Dritten das mitgehört hat, was der Dame erzählt wurde – über ihn?), dann sie mit seinen Augen gesehen. Er hat erlebt, wie sie die swere (II,9) nehmen und ihm Freude schenken kann.

Str. III: In der letzten Strophe wird die Perspektive des Mannes von der der Frau gespiegelt: Sie will ihm (weiter) Freuden schenken.

Sandra Hofert

Kommentar veröffentlicht am 26.02.2022.
Gehört zur Anthologie: Wechsel
 B Rugge 22 = MF 110,26Zitieren
Digitalisat
Weingartner Liederhandschrift (Stuttgart, LB, HB XIII 1), pag. 50
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 I
 
 B Rugge 23 = MF 110,34Zitieren
Digitalisat
Weingartner Liederhandschrift (Stuttgart, LB, HB XIII 1), pag. 50
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 II
 
 
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