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Ulrich von Munegiur, ›Ich han gesehen alle wile, daz ere‹
C Muneg 1
IC Muneg 1 = KLD 37 I 1
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 248ra
C Muneg 2
IIC Muneg 2 = KLD 37 I 2
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 248ra

Kommentar

Überlieferung: unikal in C.

Form: Kanzone.

2a+2-b 2c+2d / 2a+2-b 2c+2d // 4d 4-b 4-b 4-b

Der Rhythmus ist daktylisch. Rührende Reime liegen vor in I,6/8 sowie in II,4f..

Inhalt: Die zwei­stro­phige Minneklage thematisiert die Dichotomie von Freude und Leid. Das Ich blickt zurück auf vergangene Freuden. Dabei verschwimmen in der ersten Strophe die Bezüge zwischen frowe und fröude, was sich auch in der fließenden Syntax widerspiegelt. Das Ich beklagt, dass die Dame – oder die Freude – sich ihm entzogen hat (vgl. I,5) und dadurch gänzlich verloren ist. So bleibt dem Ich nur die Bitte, dass sich durch erneute Zuwendung Leid wieder zu Freude verkehren möge (vgl. I,8). Von Kraus, S. 304, schlägt vor, in I,7 von sich zu si (die Dame) zu konjizieren, um die Bezüge zu verdeutlichen. Gerade der mögliche Übergang zwischen den Kategorien an dieser Stelle fügt sich jedoch gut in das Wechselspiel der gesamten Minneklage ein. Freude ist strikt an die Dame gebunden. So wird das Ich, parallel zur Abwesenheit der Dame, von Sorgen und Schwere beherrscht und erklärt, dass es selbst eben nicht beides vereinen kann, nämlich frœlîche leben unde ouch lîden ein leit (II,4).

Simone Lahn

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