Die Einstellungen der Textansicht wurden gespeichert.

Sie bleiben auf diesem Rechner und in diesem Browser als Standardeinstellungen gültig, bis Sie sie mit anderen Einstellungen überschreiben.
Friedrich der Knecht, ›Nu wil aber der bluͦmen schin‹
C Knecht 7
IC Knecht 7 = KLD 11 II 1
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 317ra
C Knecht 8
IIC Knecht 8 = KLD 11 II 2
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 317rb
C Knecht 9
IIIC Knecht 9 = KLD 11 II 3
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 317rb
C Knecht 10
IVC Knecht 10 = KLD 11 II 4
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 317rb
C Knecht 11
VC Knecht 11 = KLD 11 II 5
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 317rb
C Knecht 12
VIC Knecht 12 = KLD 11 II 6
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 317rb

Kommentar

Überlieferung: Das sechsstrophige Lied steht in C unter Friedrich dem Knecht, in A unter Leuthold von Seven. Beide Zeugen greifen offenbar auf dieselbe Vorlage *AC zurück. Angesichts der Faktur des Leuthold-Korpus in A erscheint die Zuschreibung an Friedrich den Knecht in C wahrscheinlicher.

Form: 4a 2a 5b / 4c 2c 5b // 4d 2e 6e 5d

In C II ist V. 9 um zwei auf vier Hebungen verkürzt, während A wohl den vollständigen Text hat und also die üblichen sechs Hebungen aufweist. Stärker (und in beiden Handschriften übereinstimmend) verändert der Abgesang von Str. VI den metrischen Bau. V. 9 ist um drei auf drei Hebungen verkürzt, dafür ist V. 10 zwei Hebungen länger. Auch reimen V. 7 und 10, folgt man dem überlieferten Wortlaut, nur unrein (in A fehlt in V. 10 gar das Reimwort). Dazu passt es, dass allein VI,9 Auftakt aufweist. Genauso gut wie einen Überlieferungsdefekt kann man hinter diesen Abweichungen künstlerisches Kalkül sehen, da in Str. VI ein Konkurrent spricht und der frierenden Dame ein zweideutiges Angebot unterbreitet. Formale und inhaltliche Störung würden dann aufeinander verweisen. Die Strophen sind durch Reimresponsion eng verbunden (vgl. die Zusammenstellung bei Kraus, S. 70).

Inhalt: Das Lied bedient sich des Neidhart’schen Registers. Str. I macht die roten Füße der ›Dame‹ – diese muss offenbar barfuß gehen – zum Teil der Winterklage. Auch Str. II nimmt mit dem Kleid, das der Frau weggenommen worden ist, ein Motiv Neidharts auf. Und entsprechend macht der Sprecher in den Strn. IV und V den Bruder dafür verantwortlich, dass er nicht mit der Dame in Kontakt treten kann. Str. III stimmt hingegen einen schulmäßigen Frauenpreis an. Str. VI vollzieht einen Sprecherwechsel und ist wohl als Trutzstrophe zu lesen. Ihr Sprecher – ein Konkurrent in Sachen Liebe (und evtl. auch Sang) – bietet an, die Füße der Frau unter seinen Achseln (C) bzw. Füßen (A) zu wärmen.

Manuel Braun

▼ Drucken / PDF
Hinweise zum Druck
Bitte reduzieren Sie zuvor die Anzahl der Spalten!
Formatwahl: