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›Werder gruß von frawen munde‹
f Namenl/101r 11
If Namenl/101r 11 = KLD 47 XIV 1
Überlieferung: Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibl., Cod. Quart 564 , fol. 101v
f Namenl/101r 12
IIf Namenl/101r 12 = KLD 47 XIV 3
Überlieferung: Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibl., Cod. Quart 564 , fol. 102r
f Namenl/101r 13
IIIf Namenl/101r 13 = KLD 47 XIV 2
Überlieferung: Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibl., Cod. Quart 564 , fol. 102r

Kommentar

Überlieferung: Von den im Codex Manesse unter Rubins Namen gesam­melten Liedern ist dieses das einzige, das daneben auch in einem Walther-Korpus erscheint (Hs. A). Mit dieser Zuord­nung kann A nicht allein gestan­den haben, denn in der spätmittel­alter­lichen Abschrift f (Weimarer Lieder­handschrift) steht das Lied ebenfalls in einer ›walthe­rischen‹ Umgebung. Der Wortlaut dieser späten Handschrift weicht sehr stark ab; an einigen Stellen (I,6.10) ist dem Text kein Sinn mehr abzuge­winnen, an anderen hat er gegenüber den älteren Fassungen das Thema gewechselt (III). Verursacht haben das wohl in erster Linie Verständnis­schwierig­keiten des Nürn­berger Schrei­bers, dem das abzuschrei­bende Walther-Florileg in md.-nd. Schreib­sprache vorlag (vgl. Kornrumpf, Bein). Sowohl in der Strophen­reihen­folge als auch im Wort­laut, allerdings nicht in der Autor­zuschrei­bung, gruppieren sich C und f gegen A.

Form: Stollenstrophe mit dem Schema 4-a 4-a 4-b / 4-c 4-c 4-b // 4d 2-e 2-e 4d. Die Editionen in KLD und Wa/Bei ziehen V. 8 und 9 zu einem binnen­gereimten Vers zusammen.

Inhalt: Das Minnelied beruht vor allem auf den Motiven des Vergleichs zwischen verschiedenen Glücks­quel­len (Frauengruß vs. Frühlings­freude I,1–3; nicht denkbare Alterna­tiven zum von Frauen gespendeten Glück I,4–10) und der aktiven Suche nach dem besten Trost (der du̍ riche gar durfuͤre C II,2; frühere Erkundigungen nach Remedien gegen das truren C III,1–6), beides natürlich vorgebracht, um die eigene Dame auf geradezu empirischer Basis unübertrefflich finden zu können (C II,1–6; C III,7–10). Die Pointe des Liedes könnte darin liegen, dass am Schluss der Str. C II bzw. A III diese schon entschie­den wirkende Damen­konkurrenz (ob si nu du̍ beste si?) wider­rufen und unter die Bedingung der Liebes­erfüllung gestellt wird: Wenn die Geliebte das Ich nicht von Sorgen befreit, ist sie eben nicht die Beste.

Hinweise zur Deutung der Str. f III (Sibilla, Troye) bei Bein, S. 206.

Sonja Glauch

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