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Ulrich von Liechtenstein, ›Warnet u̍ch gar, junge unde alde‹
L als neue Leitversion
C Liecht 177 (169)
IC Liecht 177 (169) = KLD 58 XXXV 1
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 243ra
L Liecht 182
IL Liecht 182 = KLD 58 XXXV 1
Überlieferung: München, BSB, Cgm 44, fol. 99rb
C Liecht 178 (170)
IIC Liecht 178 (170) = KLD 58 XXXV 2
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 243ra
L Liecht 183
IIL Liecht 183 = KLD 58 XXXV 2
Überlieferung: München, BSB, Cgm 44, fol. 99rb
C Liecht 179 (171)
IIIC Liecht 179 (171) = KLD 58 XXXV 3
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 243ra
L Liecht 184
IIIL Liecht 184 = KLD 58 XXXV 3
Überlieferung: München, BSB, Cgm 44, fol. 99rb
C Liecht 180 (172)
IVC Liecht 180 (172) = KLD 58 XXXV 4
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 243ra
L Liecht 185
IVL Liecht 185 = KLD 58 XXXV 4
Überlieferung: München, BSB, Cgm 44, fol. 99va
C Liecht 181 (173)
VC Liecht 181 (173) = KLD 58 XXXV 5
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 243ra
L Liecht 186
VL Liecht 186 = KLD 58 XXXV 5
Überlieferung: München, BSB, Cgm 44, fol. 99va

Kommentar

Überlieferung: C und L überliefern die fünf Strophen parallel.

Form: 4-a 4b / 4-a 4b // 2-c+2d 4-c 4d

Inhalt: Markant an dieser Freudekanzone ist eine über drei Strophen geführte Winterbildlichkeit. Das Lied schlägt einen Bogen vom Winter zur Sommerandeutung und von der Didaxe zur persönlichen Erfahrung. Es ist Teil einer Reihe von Liedern, welche motivisch miteinander und mit dem Tagelied C Liecht 182–188 et al. verknüpft sind (vgl. Hübner I, S. 300).

In I wird der Winter als gefährlicher Turniergegner metaphorisiert. Das Ich spricht als Ratgeber alle Rezipienten an, junge wie alde (I,1). Sie sollen sich vor dem beginnenden Winter rüsten, der sonst tiefe Wunden schlägt, den man aber mit Kleidung besiegen kann. Auch in II möchte das Ich die Rezipienten des besten wisen (II,1). Hier belagert der Winter die Menschen, denen das Ich als Rettung empfiehlt, die Häuser mit Proviant aufzustocken. Im Verlauf von III leitet das Ich auf das Minnethema über und schließt sich perspektivisch im wir mit den (männlichen) Rezipienten zusammen: Wir sollen vor dem Winter in die Stube weichen und dort mit Frauen froh sein. Bieten die Häuser Schutz vor dem Winter, so überträgt das Ich dies im Abgesang metaphorisch auf die Frauen, die nämlich ein Dach gegen ungemuͤte sind (III,6). IV und V thematisieren in Ich-Perspektive die Freude. C (IV,1f.) schließt dabei inhaltlich eng an III,5–7 an, wenn das Ich wünscht, dass die personifizierte guͤte aller guͦten wiben [...] iemer froͤiden pflegen möge. In L (IV,1f.) soll sich die guͤte der Damen dagegen der Geliebten des Ichs annehmen, wodurch die Damen neben Gott (vgl. IV,3f.) helfen, das Ich vor dem zu̍rnen (C IV,3) der Geliebten zu behüten. So oder so liegt die Hoffnung des Ichs völlig auf den guoten Damen (vgl. IV,5–7). Ohne dies als Widerspruch zu thematisieren, bezeichnet das Ich in V dagegen die Geliebte als seiner froͤiden lere (C V,1). Die Didaxe weicht hier der Erfahrung, die Nähe zur Dame macht den Winter zum Sommer: Spiegelt sich das Ich in ihren Augen, dann bluͤt ihm froͤiden jugent (C V,7).

Simone Leidinger

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