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Reinmar von Brennenberg, ›Du̍ Liebe zuͦ der Schonen sprach: ich bin gewert‹
C Brenn 20
IC Brenn 20 = KLD 44 IV 10; RSM ¹ReiBr/10-12a
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 189rb
C Brenn 21
IIC Brenn 21 = KLD 44 IV 11; RSM ¹ReiBr/10-12a
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 189va
C Brenn 22
IIIC Brenn 22 = KLD 44 IV 12; RSM ¹ReiBr/10-12a
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 189va

Kommentar

Überlieferung: Die drei Strophen bilden den Abschluss der in C enthaltenen elf Strophen im Hofton Reinmars von Brennenberg und sind darunter die einzigen, die in engerem inhaltlichen Zusammenhang stehen. Dies schlägt sich auch in der Parallelüberlieferung nieder, welche sich nicht wie bei den anderen Hofton-Strophen einzelner Texteinheiten zur Neukombination von Baren bedient, sondern alle drei Strophen im Verbund bewahrt (P2 Namenl 1–3); k ergänzt sie um weitere vier Strophen (k Brenn/HofT 35–41). P2 überliefert dabei den Abgesang der zweiten C-Strophe in Str. I.

Form: .6a .7-b / .6a .7-b // .4c .7-d / .4c .7-d // .6e .6e .6f .8f,Tonkommentar

Abweichend vom Hofton ist bei Str. III für die Verse, die mit schoͤne einsetzen, Auftaktlosigkeit zu erwägen.

Inhalt: In dem allegorischen Streitgespräch zwischen Liebe und Schönheit will jede den Vorrang gegenüber der anderen für sich beanspruchen. Die Redeanteile sind in den ersten beiden Strophen derart strukturiert, dass die scheinbare Dominanz der Liebe in Str. I durch Str. II, welche der Unentscheidbarkeit des Konflikts zuarbeitet, wieder zurückgenommen wird: Während sich im Aufgesang und Steg von Str. I Liebe und Schönheit mit je zwei Versen abwechseln und die Liebe, deren Rede die Strophe beginnt (I.1), in den vier Versen des Abgesangs spricht, gehören die vier Verse des Aufgesangs von Str. II der Schönheit, woraufhin wieder eine gleiche Aufeilung des Stegs und im Abgesang sogar eine Stichomythie folgen. Der dadurch erreichten lebhaften Zuspitzung des Konflikts setzt Str. III eine Lösung entgegen: Ein Sprecher besingt das notwendige Zusammenspiel von Liebe und Schönheit und macht dies im Abgesang auf seine persönliche Erfahrung hin durchsichtig.

Intertext: Es bestehen Ähnlichkeiten zu Gedanken und Formulierungen in Walthers von der Vogelweide Herzeliebez vrouwelîn (L. 50,3–5) (Schanze, Sp. 1193).

Sophie Marshall

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