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›Ich solte ein luzil miner langen swere clagen‹
A Namenl 15
IA Namenl 15 = KLD 47 I 1
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 40v

Kommentar

Überlieferung: Das Minnelied ist drei­fach überliefert, wobei der Wortlaut im Detail recht deutlich differiert. Die Rubin­korpora in B und C stellen eine je ver­schie­dene Strophe an den Anfang. A verzeichnet (unter den namenlosen Nach­trägen) überhaupt nur die in C erste Strophe und steht auch textlich näher an C als an B.

Form: Stollenstrophe .6a 6b / .6a 6b // .6c .6c 4d 9d (nach C). A scheint den langen letzten Vers so zu interpretieren, als sei er mit einer klingenden Zäsur unterteilt (Reimpunkt). In B ist der letzte Vers um eine Hebung kürzer; in der ersten Strophe verkürzt B den Vers sogar auf nur sechs Hebungen. Weitere Unregelmäßigkeiten in B: III,5 ist um einen Takt verkürzt; Hebungsprall in III,3.

Inhalt: Das Lied erörtert denkbare Affektlagen des Gesangs (Klage C I,1; froͤlich singen als man [!] wilent sang I,5), die der Sprecher für sich aber verwirft. Es variiert mehrere Motive, die bei Rubin des öfteren vorkommen: das langjährige Singen, dem kein Erfolg bei der Dame beschieden ist (C I,1,3f.,6; III), das Festhalten am Tugendlob der Dame (C III,5–7), die Unterscheidung zwischen falscher und (selten gewordener) richtiger Einstellung der Gesellschaft (C I,2,7f.; II,4,8) und die Orientierung an der althergebrachten Pflicht des Sängers, Freude zu stiften (C I,5; II,6). Letzteres ist hier kontrastierend kombiniert mit dem Hinweis auf die aktuelle sumerwunne und den Gesang der Vögel (C II).

Sonja Glauch

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