|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Überlieferung: Das dreistrophige Lied ist unikal in C überliefert.
Form: .2-a+2-b 4c 4c .2-d+2-d 2c+.3e .4e / .2-a+2-b 4c 4c .2-f+2-f 2c+.3g 4g // .3-h (.)4i .4-h 5i / .2-j+2-j 4k 4k .2-l+2-l 2k+.3m .4m
Umfangreiche Kanzonenstrophe mit Steg und drittem Stollen. Die Stollen weisen eine komplexe Reimstruktur auf, die unterschiedliche Verssegmentierungen ermöglicht. Die hier gewählte Darstellung setzt aus prosodischen wie morphologischen Gründen (vgl. I,1) Stollen mit Binnenreimen an, von denen sich der lediglich endgereimte Steg formal dann deutlich abhebt (so auch schon Schröder). In der überlieferten und hier edierten Gestalt ist I,14 unterfüllt und weist III,4 Hebungsprall auf.
Inhalt: Tagelied, das jede der drei Strophen einer Figur zuweist: Str. I bringt die Warnung des Wächters, Str. II die Klage der Frau und Str. III die des Mannes. Die jeweiligen Gehalte, besonders die Affekte, sind nach dem Prinzip der amplificatio ausgearbeitet (vgl. Hübner, S. 85–92).
Manuel Braun/Stephanie Seidl