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Ulrich von Winterstetten, ›Winter wil uns aber twingen‹
C Wint 138 (131)
IC Wint 138 (131) = KLD 59 XXXIV 1
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 94rb
C Wint 139 (132)
IIC Wint 139 (132) = KLD 59 XXXIV 2
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 94rb
C Wint 140 (133)
IIIC Wint 140 (133) = KLD 59 XXXIV 3
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 94rb
C Wint 141 (134)
IVC Wint 141 (134) = KLD 59 XXXIV 4
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 94rb
C Wint 142 (135)
VC Wint 142 (135) = KLD 59 XXXIV 5
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 94rb

Kommentar

Überlieferung: unikal in C.

Form: Kanzone mit Refrain. Metrisches Schema:

4-a 4b / 4-a 4b // 4-c 4-c 4-c 4-c 4b //R 2d 2d 2d

Auf- und Abgesang sind mit Reimbindung verknüpft. Die Alternation ist fast ausnahmslos regelmäßig (mit sist, V,9); I,3 und V,2 wären mit KLD zu bessern. In KLD sind V. 11f. mit Binnenreim zusammengezogen.

Inhalt: Minneklage. Die Tristesse des Winters (Natureingang; I) wird noch übertroffen von der schlimmen Not, die das Ich im Minne-verschuldeten Dienst für eine Frau erfährt (II). Reflexionen über ihren Blick (III) folgt eine Anklage gegen die Minne (IV), schließlich bekennt sich das Ich – was der Refrain längst vorweggenommen hat – zum Dienst, namentlich die tugendvolle Frau zu preisen, wohin es auch gerät (V). Auffällig sind einige übers Lied verstreute inhaltliche Kontrasteffekte; darunter die sehr konkret gedachte Hoffnung auf Erlösung vom Leid (der rote Mund; II); das ambivalente Spiel mit ihrem Blick (der im doppelten Sinne verwundet und beim Abschweifen 1000fache Kränkung provoziert; III); der Vorwurf, die Frau sei zu vornehm, wiewohl sie über alle Tugenden verfügt; schließlich, wenn man diese Paradoxie lösen möchte, die unklare Referenz der tugenden: es könnten auch jene des Dienstleistenden sein (beides V). Diese Irritationen möchten freilich schlicht Effekte einer wenig achtsamen Kombination topischer Motive sein.

Florian Kragl

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