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Ulrich von Winterstetten, ›Es ist gar unmassen lang‹
C Wint 158 (151)
IC Wint 158 (151) = KLD 59 XL 1
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 95rb
C Wint 159 (152)
IIC Wint 159 (152) = KLD 59 XL 2
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 95rb
C Wint 160 (153)
IIIC Wint 160 (153) = KLD 59 XL 3
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 95rb

Kommentar

Überlieferung: unikal in C.

Form: Kanzone mit Refrain. Metrisches Schema für Strophe I:

4a 4a .2a / 4a 4a .2a // 1-b+.4-c 2-c 3d 1-b+4d .2d .2e .2e //R .2f .2f

Der »eigentümliche, in Reimen schwelgende Ton« (von Kraus, S. 596) ist nicht einfach zu fassen. In Strophe II ist V. 11 ausgefallen, in Strophe II und III reimt (zufällig?) außerdem die zweite Hebung in V. 7, und zwar in Strophe II auf den d-Klang, in Strophe III auf den a-Klang. Auffällig in Strophe II sind außerdem der unterfüllte V. 1 und der überfüllte V. 6, während im Übrigen die Alternation weitgehend regelmäßig ist. Auch einige Tonbeugungen (II,2; II,9; III,10) zeigen an, dass die formalen Verhältnisse schwierig sind.

In KLD sind V. 2f., 5f., 8f., 10f., 12f. sowie die beiden Refrainverse mit Binnenreimen zusammengezogen.

Responsionen: I,9–11 zu II,11f.; I,12f. zu II,1–6.

Inhalt: Minnebekenntnis. Das Ich hat, weil ihm der Dank versagt bleibt, lange nicht von der Liebe gesungen; wenn aber die Geliebte ihn umarmt, ist seine Sorge dahin, darauf hofft er (I). Die beiden Folgestrophen wenden sich direkt an die vrouwe: Das Ich preist sie, bekennt sich zum Dienst (II) und zeigt sich als zur Gänze von ihr und von der Minne gefesselt (III). Der Refrain artikuliert die Liebe des Ichs zu dieser einen, einzigen Geliebten.

Intertext: Einige Similien verzeichnet von Kraus, S. 597. Besonders auffällig sind die Similien zu I,1f. in einem Lied der Haager Liederhs. (S), fol. 55v (vgl. Kossmann, S. 115), das ähnlich auch in Berlin, Staatsbibl., mgf 922, fol. 69r (vgl. Lang, S. 35 u. 63) sowie in Brüssel, Kgl. Bibl., cod. II, 144 Pap., fol. 78r (vgl. Priebsch, S. 460) überliefert ist. Ob ein direktes Abhängigkeitsverhältnis besteht, ist offen.

Florian Kragl

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