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Leuthold von Seven, ›Frowe, lat uch niht verdriezen‹
C als neue Leitversion E als neue Leitversion
A Leuth 7
IA Leuth 7 = L 57 I
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 37r
C Wa 45 (42)
IC Wa 45 (42) = L 85,34
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 127ra
E Wa 78
IE Wa 78 = L 85,34
Überlieferung: München, UB, 2° Cod. ms. 731, fol. 172va
A Leuth 8
IIA Leuth 8 = L 57 II
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 37r
C Wa 46 (43)
IIC Wa 46 (43) = L 86,7
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 127rb
E Wa 79
IIE Wa 79 = L 86,7
Überlieferung: München, UB, 2° Cod. ms. 731, fol. 172vb
A Leuth 9
IIIA Leuth 9 = L 57 III
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 37r
C Wa 47 (44)
IIIC Wa 47 (44) = L 86,15
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 127rb
E Wa 80
IIIE Wa 80 = L 86,15
Überlieferung: München, UB, 2° Cod. ms. 731, fol. 172vb
C Wa 48 (45)
IVC Wa 48 (45) = L 86,23
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 127rb
E Wa 81
IVE Wa 81 = L 86,23
Überlieferung: München, UB, 2° Cod. ms. 731, fol. 172vb
C Wa 49 (46)
VC Wa 49 (46) = L 86,31
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 127rb
E Wa 82
VE Wa 82 = L 86,31
Überlieferung: München, UB, 2° Cod. ms. 731, fol. 172vb

Kommentar

Überlieferung: Die drei Strophen, die A für Leuthold von Seven reklamiert, sind in C und E Bestandteil eines fünf­stro­phigen Walther-Liedes. Letzterem ist das Dialoglied stets zugeordnet worden, wofür nicht nur das übereinstimmende Zeugnis von C und E sowie die Form sprechen, sondern auch der Charakter des Leuthold-Korpus von A, das fast nur Texte versammelt, die sonst unter anderen Autoren erscheinen. Nicht zuletzt wirkt die längere, Walther zugeschriebene Fassung vollständiger, da nur sie die in der dritten Strophe angelegte Pointe entfaltet.

Form: 4-a 5b / 4-a 5b // 4c 4-d 4-d 5c

Die Reimstruktur ist typisch für die achtzeiligen Strophen Walthers von der Vogelweide.

Inhalt: Der Mann eröffnet den Dialog mit einem Preis der Dame(n), der allerdings so angelegt ist, dass er diese durch die Zuschreibung von Gnade latent unter Zugzwang setzt (I). Die Frau nimmt das Kompliment dennoch auf und bittet ihr Gegenüber um Unterweisung darin, wie sie diesem gerecht werden könne (II). Ihr Gesprächspartner entspricht diesem Wunsch und erteilt ihr die Lehre, sich einem Mann hinzugeben, und bietet sich selbst als möglichen Partner an (III). In der CE-Fassung wird aus dem Dialog nun endgültig ein witziger Schlagabtausch. Die Dame gibt nämlich vor, die Formel vom Tausch der Körper wörtlich zu verstehen, und lehnt es entsprechend ab, einen Mann um seinen Leib zu bringen (IV). Daraufhin versichert ihr ihr Gegenüber, die Gefahr bereitwillig auf sich nehmen zu wollen – dabei bezieht der frivole V. 4 sein volles Sinnpotential erst aus der Entgegensetzung zu A Reinm 17 et al. –, woraufhin sie für ihre eigene Person das Risiko des Tauschvorgangs ablehnt (V).

Das Dialoglied setzt das Werbelied mit anderen Mitteln fort, indem es den Werber im Gespräch mit der Dame zeigt. Ob es durch romanische Vorbilder angeregt oder aus dem Wechsel entwickelt worden ist, ist in der Forschung umstritten.

Manuel Braun

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