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Gottfried von Neifen, ›Nu siht man die gruͤnen heide‹
C
C Neif 169
IC Neif 169 = KLD 15 XLV 1
C Neif 170
IIC Neif 170 = KLD 15 XLV 2
C Neif 171
IIIC Neif 171 = KLD 15 XLV 3

Kommentar

Überlieferung: unikal in C. Anschließend Freiraum für zwei weitere Strophen.

Form: 2a+2-b 4-c 4d 4-e 4-f 4g / 4-b 2g+.2-c 4d 4-e 4-f 4a

Einzige zweiteilige Strophenform im Gottfried-Korpus (vgl. von Kraus, S. 150). Der letzte Vers reimt jeweils auf die zweite Senkung im ersten Vers (die : hie, sich : sprich; das : baz). Dass sich am (Pausen-)Reim, den erst eine Hebung zum Reim machen würde, der aber auf einer Senkung liegt, möglicherweise ein generelles Problem der Systematisierung mittelhochdeutscher Metrik andeutet, zeigt sich z. B. an C Neif 45-47, C Wint 4 (Versikelgruppen F und I), C Wint 73f. und C Wint 101–105. Zur Gruppe der vierhebigen Strophenformen mit Dreivers-Stollen im Gottfried-Korpus vgl. Kuhn, S. 47f.

Inhalt: Liebesklage. Der Natureingang widmet sich vollständig der Sommerfreude (vgl. C Neif 165), erst Str. II bringt das Liebesthema als Gegensatz von Ich und Gesellschaft ein: Während sich [m]anger (II,1) über den Sommer freut, leidet das Ich. Erotisch wirken das Lachen (II,4–6 sind pleonastisch) und der rote[] munt (II,5) der Geliebten sowie das an froͤiden ›krachende‹ Herz des Ichs (II,11; das hsl. kranket ist als Lesefehler plausibel; vgl. zum vor Freude ›erkrachenden‹ Herz auch C Neif 124). Die Strophe schließt mit einer Anrede an die Minne, was einen Übergang schafft zu Str. III, in der das Ich die Minne mit drei Anreden um Hilfe bittet.

Simone Leidinger

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