C | ||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||
|
Überlieferung: unikal in C.
Form: (.)4a .4b / (.)4a .4b // (.)6c 6c 4d .6d.
I,3 und I,8 sind überfüllt. (Wohl intendierter) Hebungsprall in V. 7 der ersten drei Strophen.
Inhalt: Minneklage in Form eines Wechsels. Die drei Männerstrophen thematisieren das Leid des Sprechers in einer Gegenüberstellung von Vergangenheit und Gegenwart: Hatte er früher ein Leben voller Freude und Zuversicht (I,7; II,1f.; III,1–4), so droht er nun an der Unerfüllbarkeit der Liebe zu verzweifeln. Hilfesuchend adressiert der Sprecher deshalb schließlich seine Dame und bittet sie um Erhörung (III,7f.). Die folgende Frauenstrophe ist aber rein monologisch angelegt und bringt eine allgemein gehaltene »heilsame Minnedoktrin« (Hofmeister, S. 42): Hoch in ihrer wie aller Frauen Gunst stehe jener Ritter, der, trotz offenen Ausgangs, im Minnedienst sein Bestes gebe (IV,7). Glücklich könne er sich schätzen, wenn er dabei sozialen Neid und die Aufmerksamkeit der höfischen Aufpasser (merkere, IV,4) auf sich ziehe.
Stephanie Seidl