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Dietmar von Aist, ›Wart ane wandel ie kein wib‹
C
C Dietm 38
IC Dietm 38 = MF 40,19
C Dietm 39
IIC Dietm 39 = MF 40,27
C Dietm 40
IIIC Dietm 40 = MF 40,35

Kommentar

Überlieferung: Das Lied wird nur in C und hier unter Dietmar von Aist geführt.

Form: (.)4a .4a 3-b .4c .4c .3-b .4d .7d

Im letzten Vers in III sind acht Hebungen möglich, in I fällt er durch die unregelmäßige Hebungsverteilung auf. I und II weisen in V. 1f. die gleichen Reimwörter auf (wib/lib), deren Reimklang in III,7f. erneut begegnet (kib/wib). Auch I,7f. (began/undertan) und III,1f. (man/getan) sind durch den gleiche Reim verbunden.

Inhalt: Das Lied ist ein Klagelied mit Frauenpreiselementen und abschließender Frauenstrophe (vgl. Hübner, S. 412, Anm. 23). I ist gefärbt durch laudative Elemente und die Semantik von eigen/undertan sîn in V. 3 und 8. Der Übergang vom Frauenpreis zur Forderung nach Entgegenkommen (genade, I,7) geschieht mit V. 6: Dass das Ich kein heide[] (I,6) ist, scheint es zur genade zu berechtigen (vgl. Schweikle). II weitet die Klage aus.

Der inhaltliche Zusammenhang von II und III besteht darin, dass die für den Minnesang äußerst ungewöhnliche Drohung des Mannes, seine Liebesbeziehung der Gesellschaft gegenüber offenzulegen (vgl. II,6f.), in der Frauenstrophe aufgegriffen wird (vgl. III,4).

I und II verbinden die gleichen Reimwörtern in V. 1f. und die parallele Formulierung in V. 8 (sol gedenken, I,8 und II,8). II und III teilen das auffällige Motiv vom toerschen bîligen, das hinsichtlich seiner Bedeutung – ›Keuschheit‹ oder ›Unbedachtheit‹ (vgl. Schweikle) – nicht eindeutig aufgelöst werden kann.

Simone Leidinger

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