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Ulrich von Liechtenstein, ›Eregernden ritter, lat u̍ch schoͮwen‹
C L
C Liecht 192 (184)
IC Liecht 192 (184) = KLD 58 XXXVIII 1
L Liecht 195
IL Liecht 195 = KLD 58 XXXVIII 1
C Liecht 193 (185)
IIC Liecht 193 (185) = KLD 58 XXXVIII 2
L Liecht 196
IIL Liecht 196 = KLD 58 XXXVIII 2
C Liecht 194 (186)
IIIC Liecht 194 (186) = KLD 58 XXXVIII 3
L Liecht 197
IIIL Liecht 197 = KLD 58 XXXVIII 3
C Liecht 195 (187)
IVC Liecht 195 (187) = KLD 58 XXXVIII 4
L Liecht 198
IVL Liecht 198 = KLD 58 XXXVIII 4
C Liecht 196 (188)
VC Liecht 196 (188) = KLD 58 XXXVIII 5
L Liecht 199
VL Liecht 199 = KLD 58 XXXVIII 5
C Liecht 197 (189)
VIC Liecht 197 (189) = KLD 58 XXXVIII 6
L Liecht 200
VIL Liecht 200 = KLD 58 XXXVIII 6
C Liecht 198 (190)
VIIC Liecht 198 (190) = KLD 58 XXXVIII 7
L Liecht 201
VIIL Liecht 201 = KLD 58 XXXVIII 7

Kommentar

Überlieferung: C und L überliefern die sieben Strophen parallel. L fügt der letzten Strophe einen zusätzlichen Vers an.

Form: 5-a 5-a .3-b 2c+2c .3-b

Der zusätzliche Vers L VII,6 greift metrisch V. 3 und 5 wieder auf (.3-b). L III,1 hat einen Auftakt. Bartsch, S. 144, setzt vier fünfhebige Verse an mit V. 3 und V. 4 als Binnenreim und dem Binnenreim in V. 5 als Endreim.

Inhalt: Die Metapher des Frauendiensts als ehrenvoller Kampf trägt in L die Überschrift Ein uzreise, diu ander. Das Lied stimmt thematisch, motivisch und hinsichtlich einiger Reimwörter mit der zweiten uzreise Ulrichs überein, C 74–80 et al. (vgl. Brecht, S. 18f.). Es überwiegt eine didaktische Sprechhaltung, erst mit Str. VI tritt das Ich mit seiner persönlichen Situation hervor.

Mit I werden die [e]regernden ritter aufgefordert, under helmen [...] werden frowen (C I,1f.) zu dienen, während in II die Vorteile derjenigen Ritter aufgezählt werden, die den Dienst froh under schilde (C II,1) verrichten. Mit III wird die Kampfmetaphorik unterbrochen zugunsten des Ziels der ritterlichen Anstrengungen, nämlich des Frauengrußes, der die froͤide versüßt. In C grüßt dabei statt des frowen munt (L III,3) weniger konkret der frowen muͦt (C III,3); im Liedzusammenhang nicht recht plausibel nutzt hier außerdem der werden wiben gruͤssen (C III,1) nicht nur den vriunden (L III, 2), sondern auch den frowen selbst (C III,2). Mit IV wird die Kampfmetaphorik weitergeführt: des schiltes ampt (C IV,3) ist eine schwere und ehrenvolle Aufgabe, die vollen Einsatz verlangt sowie ein [m]anlich herze (C V,1), was durch Kontrast (zaglich muͦt, C V,2) betont wird. Das Lied schließt mit VIf. mit der persönlichen Situation des Ichs: Das Ich selbst möchte seiner Dame wie in I–V vorgestellt dienen und Liebe oder Gruß erwerben. In VII werden noch einmal Minnethema und Kampfmetaphorik zusammengeführt: Dass es die Dame mehr als sich selbst liebt, möchte das Ich damit zeigen, dass auf ihm die Speere erkrachen (C VII,3). Dazu wird es nicht etwa durch höfische Freude gebracht, sondern durch das lachen der Geliebten gezwungen (VII,5) – die mögliche Zweideutigkeit ist dem Lachen in L durch den Zusatzvers genommen: daz chan si suͤze machen (L VII,6).

Simone Leidinger

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