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Ulrich von Liechtenstein, ›Guͤtlich sol ein iegslich wib‹
C L
C Liecht 268 (257)
IC Liecht 268 (257) = KLD 58 LI 2
L Liecht 274
IL Liecht 274 = KLD 58 LI 1
C Liecht 269 (258)
IIC Liecht 269 (258) = KLD 58 LI 3
L Liecht 275
IIL Liecht 275 = KLD 58 LI 2
C Liecht 270 (259)
IIIC Liecht 270 (259) = KLD 58 LI 4
L Liecht 276
IIIL Liecht 276 = KLD 58 LI 3
C Liecht 271 (260)
IVC Liecht 271 (260) = KLD 58 LI 5
L Liecht 277
IVL Liecht 277 = KLD 58 LI 4
C Liecht 272 (261)
VC Liecht 272 (261) = KLD 58 LI 6
L Liecht 278
VL Liecht 278 = KLD 58 LI 5
C Liecht 273 (262)
VIC Liecht 273 (262) = KLD 58 LI 7
L Liecht 279
VIL Liecht 279 = KLD 58 LI 6
L Liecht 280
VIIL Liecht 280 = KLD 58 LI 7

Kommentar

Überlieferung: Das in L sieben­stro­phige Lied ist in C sechs­stro­phig (ohne L I) parallel überliefert.

Form: 4a 5b / 4a 5b // 5c 5c

IV,4 besitzt einen Auftakt.

Inhalt: Das didaktische Lied richtet sich allgemein an Frauen, denen es vorbildliches Verhalten in der Minne vorstellt, schließt jedoch mit der persönlichen Situation des Ichs (vgl. C VI / L VII); in L wird das Ich auch durch die eigene Situation (vgl. Str. I) zur Didaxe motiviert. Präsentiert wird ein gesellschaftlich unproblematisches Konzept Hoher Minne.

In L I formuliert das Ich die Absicht, wegen der eigenen vrowe nun guͦten wiben insgesamt einen Rat geben zu wollen, und zwar den, vro mit zuͤhten zu sein (L I,1–3). Gleich zu Beginn werden hier somit die Ratgeberrolle etabliert und das Thema vorgestellt, nämlich Minne und höfische freude[] durch gesellschaftlich vorbildliches Verhalten. C setzt dagegen direkt mit der Didaxe ein: Das Ich metaphorisiert in L II / C I guͤte als richtige Kleidung für Frauen, währen es in L III / C II zusätzlich zur guͤte Schönheit und die richtige weibliche geberde einfordert, spezifisch das Lachen und einen roten Mund, zwei häufige Motive bei Ulrich. In L IV–VI / C III–V wird die richtige Wahl eines Mannes thematisiert, betont durch die Zeitklage, valscher manne sei nu vil (III,3). Frauen sollen sich nämlich einen Mann aussuchen, der ir eren huͤte unde stete si (C III,5). Ein Mann, der sich stets vorbildlich benimmt (vgl. C IV,1f. et al.), wird vil eren fro, wenn sich ein guͦt wib seiner annimmt (C IV,5f.), und reziprok ist ein solcher Mann der vorbildlichen Frau ze froͤiden guͦt (C V,4). Dies bringt das Ich zur abschließenden persönlichen Strophe, die auch als poetologische Referenz auf den Sang verstanden werden kann: Das Ich lobt die Dame knapp wie oft bei Ulrich als wiplich wip (C VI,6), stellt insbesondere jedoch die eigene Beständigkeit und das eigene vorbildliche Verhalten heraus.

Simone Leidinger

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