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Ulrich von Liechtenstein, ›Triwe ist al der werlt ein ere‹
L C
L Liecht 115
IL Liecht 115 = KLD 58 XXIII 1
C Liecht 113 (109)
IC Liecht 113 (109) = KLD 58 XXIII 1
L Liecht 116
IIL Liecht 116 = KLD 58 XXIII 2
C Liecht 114 (110)
IIC Liecht 114 (110) = KLD 58 XXIII 2
L Liecht 117
IIIL Liecht 117 = KLD 58 XXIII 3
C Liecht 115 (111)
IIIC Liecht 115 (111) = KLD 58 XXIII 3
L Liecht 118
IVL Liecht 118 = KLD 58 XXIII 4
C Liecht 116 (112)
IVC Liecht 116 (112) = KLD 58 XXIII 4
L Liecht 119
VL Liecht 119 = KLD 58 XXIII 5
C Liecht 117 (113)
VC Liecht 117 (113) = KLD 58 XXIII 5

Kommentar

Überlieferung: C und L überliefert das fünf­strophige Lied parallel. In L Liecht 120–127 sind zwei Strophen unikal überliefert, die von Kraus aus Reimgründen als Strophen VI und VII dem vorliegenden Lied anfügt (vgl. von Kraus, S. 536).

Form: 4-a 4b / 4-a 4b // 4c 4-a 4c

Die Kadenz in II,6 ist entgegen dem Schema einsilbig voll, III,4 beginnt mit Auftakt.

Inhalt: Die Belehrung über minne, stete und tru̍we (vgl. C) in Str. I–III wendet das Ich in Str. IV und V auf die eigene Situation an (vgl. Hübner I, S. 331). Das Lied ordnet sich einer Reihe von scheltwîsen Ulrichs ein, einem neuen Liedtypus, der im ›Frauendienst‹ durch das Ende des ersten Diensts motiviert ist (vgl. Linden, S. 204).

Str. I setzt tru̍we und stete als grundsätzlich höchste Vorzüge al der werlte (C I,1) fest. Str. II stellt ihre Bedeutung für die rehte minne (C II,2) heraus, was III weiterführt: Ohne tru̍we und stete kann höfische minne nicht existieren. Auf diese allgemeinen Strophen bauen nun IV und V auf, in denen das Ich das Ende einer persönlichen Liebesbeziehung beklagt. In IV spricht so das Ich einer vormals Geliebten die Fähigkeit zur triuwe ab, was es in V bildlich fasst: Nur das Ich sei je in Liebesbanden gebunden gewesen, die Dame dagegen nicht.

Simone Leidinger

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