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Ulrich von Liechtenstein, ›Owe, der so sælich wære‹
L C
L Liecht 120
IL Liecht 120 = KLD 58 XXIV 1
C Liecht 118 (114)
IC Liecht 118 (114) = KLD 58 XXIV 1
L Liecht 121
IIL Liecht 121 = KLD 58 XXIV 2
C Liecht 119 (115)
IIC Liecht 119 (115) = KLD 58 XXIV 2
L Liecht 122
IIIL Liecht 122 = KLD 58 XXIV 3
C Liecht 120 (116)
IIIC Liecht 120 (116) = KLD 58 XXIV 3
L Liecht 123
IVL Liecht 123 = KLD 58 XXIV 4
C Liecht 121 (117)
IVC Liecht 121 (117) = KLD 58 XXIV 4
L Liecht 124
VL Liecht 124 = KLD 58 XXIII 6
C Liecht 122 (118)
VC Liecht 122 (118) = KLD 58 XXIV 5
L Liecht 125
VIL Liecht 125 = KLD 58 XXIII 7
C Liecht 123 (119)
VIC Liecht 123 (119) = KLD 58 XXIV 6
L Liecht 126
VIIL Liecht 126 = KLD 58 XXIV 5
L Liecht 127
VIIIL Liecht 127 = KLD 58 XXIV 6

Kommentar

Überlieferung: C überliefert ein sechs­strophiges Lied, L führt es acht­strophig mit den zwei zusätzlichen Strophen L Vf. Dem Reimschema nach fügen diese beiden Strophen sich zu L 115–119 et al., als dessen Schlussstrophen sie von Kraus ediert.

Form: 4-a 4b / 4-a 4b // 4-c 1d+.3-c 4d

L Vf. weisen im Abgesang (4c 4-a 4c, ohne Pausenreim im vorletzten Vers) die Strophenform des Lieds L 115–119 et al. auf. Die Reimwörter in L III,5f. und L V,I sind, um dem metrischen Schema zu folgen, nicht apokopiert zu realisieren.

Inhalt: Das Lied gehört zu den didaktischen Liedern Ulrichs von Liechtenstein. Es beginnt als ungewöhnliches Klagelied, denn das Ich beklagt in Str. I zunächst allgemein die manicvalden swære (L I,3) der Welt, wegen der es sich Rat erhofft; erst im Abgesang motiviert es diese Klage aus der eigenen Situation heraus, denn das Ich empfindet keine vröide mehr. Dies ist umso schlimmer, als es in Str. II an der freude die ere festmacht (vgl. L) und beide als höchstes Glück herausstellt. freude sorgt darüber hinaus für immer niuwe jugent (L III,2), während ihr Gegenteil einen altern lässt. Mit Str. III gibt das Ich die Klagehaltung auf und nimmt eine Ratgeberrolle ein: Zwar hat das Ich einst sorge empfunden, nun ist es aber von ihr befreit und hat die Absicht, guͦten lu̍ten (C IV,2) sorge zu nehmen und sich selbst stets von ihr fernzuhalten. Dazu bittet es Gott und wibes guͤte (C IV,6) um Hilfe. In C schließt sich mit V eine Strophe direkt an, in der guͤtu̍ wib eine deutlich konkretere Rolle übernehmen, denn das Ich wünscht sich, der guͦten eine zu finden und zu lieben, um dauerhaft in vröide und êre zu leben. Damit sind in Str. VI die zentralen Gedanken des Lieds abschließend zusammengeführt.

L führt zwischen Str. IV und C V zwei unikal überlieferte, parallel gestaltete Strophen in Ratgeberrolle. Sie thematisieren stæte und triuwe bei Frauen und deren friunden als vorbildliches Verhalten. Die unstæten dagegen, so wünscht es sich das Ich, sollen unter sich bleiben und sich gegenseitig schaden. Mit stæte und triuwe bringen die Strophen zwar neue Themen in das Lied ein (vgl. dagegen L 115-119 et al.), die didaktische Sprechhaltung fügt sich jedoch dem vorliegenden Lied ein.

Simone Leidinger

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