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›Virent prata hiemata‹
M M A C S
M Namenl/61r/2 1
IM Namenl/61r/2 1 = CB 151,1
M Namenl/68r 1
IM Namenl/68r 1 = CB 169,1
A Leuth 43
IA Leuth 43 = L 51,21
C Wa 179 (175)
IC Wa 179 (175) = L 51,13
S Namenl/22ra 5
VS Namenl/22ra 5 = L 52,7-14 + L 50,11-12
M Namenl/61r/2 2
IIM Namenl/61r/2 2 = CB 151,2
M Namenl/68r 2
IIM Namenl/68r 2 = CB 169,2
A Leuth 44
IIA Leuth 44 = L 51,13
C Wa 180 (176)
IIC Wa 180 (176) = L 51,21
M Namenl/61r/2 3
IIIM Namenl/61r/2 3 = CB 151,3
M Namenl/68r 3
IIIM Namenl/68r 3 = CB 169,3
A Leuth 45
IIIA Leuth 45 = CB 151a; L 51,92
C Wa 181 (177)
IIIC Wa 181 (177) = L 51,29
M Namenl/61r/2 4
IVM Namenl/61r/2 4 = CB 151,4
M Namenl/68r 4
IVM Namenl/68r 4 = CB 169,4
A Leuth 46
IVA Leuth 46 = L 52,15
C Wa 182 (178)
IVC Wa 182 (178) = CB 169a; L 51,37
M Namenl/61r/2 5
VM Namenl/61r/2 5 = CB 151,5
M Namenl/68r 5
VM Namenl/68r 5 = L 51,37; CB 169a
C Wa 183 (179)
VC Wa 183 (179) = L 52,7
M Namenl/61r/2 6
VIM Namenl/61r/2 6 = CB 151a; L 51,29
C Wa 184 (180)
VIC Wa 184 (180) = L 52,15

Kommentar

Überlieferung: in M. Die deutsche Schlussstrophe ist in C als dritte Strophe eines Lieds Walthers von der Vogelweide, des sogenannten ›Mailieds‹, aufgeführt, in A als dritte Strophe eines Lieds Leutholds von Seven. Eine weitere Strophe des ›Mailieds‹ in C (Str. IV) bietet CB 169a. Dass zwei Strophen desselben Lieds als deutsche Schluss­stro­phen verwendet werden, kommt in den Carmina Burana sonst nicht vor.

Form (lateinische Strophen): 4 4 5' / 4 4 5' // 5' 4 4 8 5' ‖ aab aab cdddc

Abweichungen vom Reimschema in II,1 und V,7. Das Versmaß ist trochäisch. Stellt man die metrische Form ohne Zäsuren bzw. Binnenreime dar, tritt die Übereinstimmung von CB 151 und 151a deutlicher vor Augen: 8a 5'b / 8a 5'b // 5'c 8d 8d 5'c. Die Neumierungen sind ebenfalls identisch (vgl. Brunner, S. 50*).

Form (deutsche Strophe): .4-a 3b / .4-a 3b // 3c 4-d 4-d 3c

Kanzonenstrophe.

Inhalt: Frühlingslied mit freudigem Tenor. Ein zwei­stro­phiger Natureingang beschreibt die unbelebte (I) und die belebte Natur (II). Der Vogelsang (II) bereitet thematisch den gemeinschaftlichen Tanz vor (III). »Thematik und Motive der ersten drei Strophen von Walthers Mailied haben [...] Pate gestanden für die Str. I–III« (Bertelsmeier-Kierst, S. 93). salit mater, inter eas sua filia (III,7f.), erinnert an die Sommerlieder Neidharts (vgl. CB/V). Strophe IV und V ändern die Perspektive: weg von der kollektiven hin zur persönlichen Situation des Sängers. Damit einher geht eine Intensivierung der erotisch-sexuellen Allusionen. Anders als in Walthers Mailied (oder im Minnesang überhaupt) ist keine Rede von einer abweisenden Haltung der Frau.

Die deutsche Strophe schließt nahtlos an die lateinischen an: Lobpreis des Maimonats, der Altes verabschiedet und bunte Vielfalt willkommen heißt. Die buhlerische Tanzsituation aus Strophe III ist möglicherweise im Streit von Blumen und Klee ironisch gespiegelt (VI,6ff.). »In Walther’s 51,13 C [...] the contest echoes courtiers’ ubiquitous jockeying for preference; in CB 151, the connotation is more physical, even sexual« (Heinen, S. 3).

CB 151 ist aufgrund inhaltlicher und formaler Entsprechungen eng mit CB 165, 168 und 169, vielleicht auch CB 107 (dieses aber ohne deutsche Schlussstrophe) verbunden und wird demselben Dichter zugesprochen. Der Liedverbund wird, nach CB 169, Hebet-sidus-Gruppe genannt (vgl. CB/HS, I,2, S. 256). Die Lieder stechen hervor mit ihrer oft schweren, dunklen Sprache, gesuchten Ausdrücken und einer teils extravaganten Bildlichkeit. Ob sie auch eine Art ›Liebesroman‹ erzählen, steht dahin.

Das Gedicht Ripollsammlung XVII hat auffällige Parallelen zu CB 151 und kommt als Vorbild in Betracht (vgl. Latzke, S. 191f., CB/V).

Theresa Höf‌le / Florian Kragl

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