Überlieferung und Form: Das nur in C enthaltene fünfstrophige Lied zeigt die Form einer schlichten Reienstrophe (Schema: 6a 6a / 4b .6b), die in Rubins Œuvre eine Ausnahme ist. Identisch bis auf die um einen Takt kürzere Schlusszeile ist der Bau des ebenfalls fünfstrophigen Liedes MF 182,14 (Reinmar).
Inhalt: Das Lied, eines der sprachlich-gedanklich schwächeren in Rubins Werk, ist eingefasst von einer Glücklichpreisung desjenigen, der mit vuͦge seiner Geliebten begegnen kann und darin das Höchste an irdischer Freude erfährt (I), und der Verärgerung über denjenigen, der von der Minne beglückt wird, ohne dass sie ihm wirklich eine Herzensangelegenheit wäre (V). Dazwischen wird vor allem der Gedanke entwickelt, die eigentlich widersprüchliche Verbindung von Liebe und Schmerz, sorge unde hohgemuͤte (II, III) sei dennoch das Richtige: ane leit lieb täte niemandem gut (IV); die Minne muss wehtun, damit weiter ein Bedürfnis nach Gnadengewährung besteht (?).
Sonja Glauch