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Gottfried von Neifen, ›Nu hat meige walt, heide, oͮwe‹
C
C Neif 150
IC Neif 150 = KLD 15 XXXVIII 1
C Neif 151
IIC Neif 151 = KLD 15 XXXVIII 2
C Neif 152
IIIC Neif 152 = KLD 15 XXXVIII 3

Kommentar

Überlieferung: unikal in C. Anschließend Freiraum für zwei weitere Strophen.

Form: 4-a 7b / 4-a 7b // 1c+.3-d 3e 4-d 5e 4-x 5c

In II,4 ist die regelmäßige Hebungs-Alternation unterbrochen. Die Waise in I,9 (vinden) wird als Reim wieder aufgegriffen in II,1, die in III,9 (heren) als grammatischer Reim in I,7 (here; vgl. von Kraus, S. 143).

Inhalt: Die Kleidung ist zentraler Bildspender dieser Liebesklage.

Der Natureingang fällt dadurch auf, dass er nicht mit der Befindlichkeit des Ichs, sondern mit einem Frauenpreis verbunden ist. Verbindendes Motiv ist die Kleidung: Wie die sommerliche Natur hat sich auch die Geliebte wunneklich (I,4) eingekleidet, der Abgesang führt als gewant (I,7) innere Qualitäten (vgl. I,5–8) sowie körperliche Schönheit (vgl. I,9f.) zusammen. bi den kleiden (II,2, vgl. II,8f.) der Geliebten zu sein, ist der metonymisch gefasste Wunsch des Ichs in Str. II, das außerdem mit einem Klageruf ihren suͤsse[n] munt durlu̍htig rot (II,8) einbringt – ein häufig wiederkehrendes Motiv bei Gottfried. Str. III greift erneut Kleidung und roten Mund der Geliebten auf, diesmal ist die Bewegungsrichtung jedoch umgekehrt: Die Geliebte soll dem Ich ihre Kleidung und sich selbst senden; das Lachen ihres Mundes wird als Heilmittel gegen den eigenen Schmerz erbeten. Zu den zahlreichen Parallelen innerhalb des Gottfried-Korpus vgl. von Kraus, S. 143.

Simone Leidinger

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