Autor
Der in Hs. C lediglich als Der von Sachsendorf (fol. 158r) bezeichnete Minnesänger ist schon früh mit dem von Ulrich von Liechtenstein in seinem ›Frauendienst‹ Str. 1482 erwähnten Ulrich von Sachsendorf identifiziert worden (von der Hagen, S. 236, ablehnend Bartsch, S. XLIV, unentschieden Kummer, S. 65), der 1249 als Ministeriale der Herren von Kuenring urkundet und aus Sachsendorf bei Kollersdorf in Niederösterreich stammen dürfte (Grimme, S. 53-55, präzisierend Burdach). Indessen: »Greifbare Gründe für die Gleichsetzung und für die Lokalisierung des Dichters nach Österreich gibt es nicht« (Bumke, S. 56, vgl. Hages, Sp. 463).
Überlieferung
Die insgesamt sieben Lieder sind fast durchweg unikal in Hs. C überliefert. Lediglich das Lied C Sachsdf 12-13 ist – namenlos und mit einer zusätzlichen Strophe – auch in der Haager Liederhandschrift (S) enthalten.
Werk
Das Œuvre dessen von Sachsendorf besteht ausschließlich aus Liedern der Hohen Minne, wobei C Sachsdf 12-13 et al. durch die sangspruchhafte erste Strophe und C Sachsdf 15-17 durch die Dörpermotivik, die hohe Selbstreflexivität und den gemischten Rhythmus hervorstechen. Das letztgenannte Lied, für das Einflüsse Neidharts und des Tannhäusers wahrscheinlich sind (Hages, Sp. 464), hat seinerseits den Maler der Miniatur in Hs. C inspiriert, die den Sänger mit bandagiertem Bein zeigt (vgl. Walther, S. 100f.).
Justin Vollmann