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Ulrich von Liechtenstein, ›Da bi chius ich, daz diu here‹ (L 115–119) Lied zurückLied vorDruckerTEI Icon

Kommentar

Überlieferung: C und L überliefert das fünf­strophige Lied parallel. In L Liecht 120–127 sind zwei Strophen unikal überliefert, die von Kraus aus Reimgründen als Strophen VI und VII dem vorliegenden Lied anfügt (vgl. von Kraus, S. 536).

Form: 4-a 4b / 4-a 4b // 4c 4-a 4c

Die Kadenz in II,6 ist entgegen dem Schema einsilbig voll, III,4 beginnt mit Auftakt.

Inhalt: Die Belehrung über minne, stete und tru̍we (vgl. C) in Str. I–III wendet das Ich in Str. IV und V auf die eigene Situation an (vgl. Hübner I, S. 331). Das Lied ordnet sich einer Reihe von scheltwîsen Ulrichs ein, einem neuen Liedtypus, der im ›Frauendienst‹ durch das Ende des ersten Diensts motiviert ist (vgl. Linden, S. 204).

Str. I setzt tru̍we und stete als grundsätzlich höchste Vorzüge al der werlte (C I,1) fest. Str. II stellt ihre Bedeutung für die rehte minne (C II,2) heraus, was III weiterführt: Ohne tru̍we und stete kann höfische minne nicht existieren. Auf diese allgemeinen Strophen bauen nun IV und V auf, in denen das Ich das Ende einer persönlichen Liebesbeziehung beklagt. In IV spricht so das Ich einer vormals Geliebten die Fähigkeit zur triuwe ab, was es in V bildlich fasst: Nur das Ich sei je in Liebesbanden gebunden gewesen, die Dame dagegen nicht.

Simone Leidinger

Kommentar veröffentlicht am 01.01.2019.
Gehört zu den Anthologien: Minne- bzw. Werbelied, Minnedidaktisches Lied
 L Liecht 118 = KLD 58 XXIII 4Zitieren
Digitalisat
München, BSB, Cgm 44, fol. 94va
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