Überlieferung: Die Sangspruchstrophe ist unikal im anonymen Freidank-Anhang in H überliefert als eine von sieben zusammengestellten Strophen gleichen Tons.
Form: .4a .3b .3c / .4a (.)3b .3c // .4d (.)4d (.)4+(.)3-e (.)4+.3-e (Der Junge Spervogel, Ton I)
Inhalt: Schelte gegen die Dummheit und Sündhaftigkeit der Welt.
Der Sprecher grenzt sich von denen ab, von deren Herz und Sinn er wenig hält. Er klagt ihr falsches Urteilsvermögen an: Wer keine Edelsteine kennt, der hält Glas für ein Wunder. Jeder Dumme glaubt, richtig zu handeln. Der Sünder wird das Leben des Frommen nicht gut finden, sowie der Sprecher auch einen Dorn nicht für eine Linde halten möchte.
Carl von Kraus (KLD II, S. 325) sieht Parallelen zu Freidank 124,7f., 126,1f., 82,24f., 90,15f., 118,11f.
Sandra Hofert
H Namenl/17vb 20 = KLD 38 h 20; RSM ¹SpervA/2/9Zitieren | |||
Heidelberg, UB, cpg 349, fol. 18vb | |||