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›Myr doyt wel der rijche wan‹ (x₁ Namenl/65r/2 1 2 3) DruckerTEI Icon

Kommentar

Überlieferung: Eine von zwei jüngeren Fassungen eines ursprünglich in C überlieferten drei­stro­phigen Liedes. Die Strophenfolge in der Berliner Handschrift mgf 922 folgt nicht der aus C. Eine andere Variation findet sich unter der Überschrift des Danhußers Luode Leich in der Kolmarer Liederhandschrift k, fol. 72r- 73v. Diese erweitert den ursprünglichen Textbestand zu einem elf­stro­phigen Ton.

Form: (.)4a 4a 4x (.)5-b / 4c 4c 4x (.)5-b // 4d 5-e 4d (.)3-e 4f 4f R 2x (.)5-e //R .1x

Kanzone mit je einversigem Binnen- und Schlussrefrain; Letzterer fehlt in Str. II. III,1 ist unterfüllt.

Inhalt: Minnelied, das den Minnedienst persiflierend in eine katalogartige Reihung von zwölf Adynata-Forderungen überführt, die die Minneherrin an das Sprecher-Ich stellt (II,5). Von deren Erfüllung verspricht sich dieses eine Aussicht auf Minnelohn (II,10; I,7). Durchsetzt sind die Adynata von topischen Frauenpreiselementen (II,11f.) und Epitheta (I,2;4), die aber in starkem Kontrast zu den nicht enden wollenden unerfüllbaren Forderungen der Dame stehen. Die problematische Beziehung zu seiner Dame bringt das Sprecher-Ich auch selbst zum Ausdruck (II,13f.) und schreibt ihre momentane Ablehnung seinem fehlenden Einfluss zu (II,16). Gehäufte Konditionalgefüge (I,3–16) und konjunktivische Formulierungen (I, 16 u. III,16) legen nahe, dass der Ich-Sprecher selbst nicht mehr an einen positiven Ausgang seiner Werbung glaubt. Im Ganzen ist das Lied als Minneparodie zu werten.

Manuel Mildner

Kommentar veröffentlicht am 02.11.2022.
Gehört zu den Anthologien:
 x₁ Namenl/65r/2 1 = HMS II 90 IX 2; RSM ¹Tanh/4/1b; Siebert IX 2Zitieren
Digitalisat
Berliner Liederhandschrift (Berlin, Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz, mgf 922), fol. 65r
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