Lyrik des deutschen Mittelalters

Überlieferung

Kommentar

Überlieferung: unikal in C.

Form: 4-a 4b / 4-a 4b // 4c 4-x .4c.

Kanzonenstrophe mit Waisenterzine im Abgesang.

Inhalt: Minneklage, die in einen Frauenpreis übergeht. Str. I stellt im Aufgesang einem kurzen sommerlichen Natureingang das Liebesleid des Sprechers gegenüber. Der Abgesang und die folgende Strophe preisen sodann die Minnedame, auch wenn sie dieses Leid verursacht – ihre Vorzüge gereichten selbst einem König zu eren (I,7). Str. III setzt den Kaisertopos fort; die Aussage ist aber schwer zu verstehen (vgl. auch von Kraus, S. 383f.).

Stephanie Seidl

► Literatur

Kommentar veröffentlicht am 01.01.2019; zuletzt geändert am 05.02.2019.

Gehört zur Anthologie: Minne- bzw. Werbelied


		C Püll 6 = KLD 43 III 1Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 254ra
		I

		[ini I\|3\|blau]%C_\|h_ m{#v^o\|uo}{s\|z} {a\|â}ne tr{o\|ô}#st bel{i\|î}be#n·
		di#se liebe#n #s#vm#erz{i\|î}t·. /
		d#c klage ich den g{u^o\|uo}te#n w{i\|î}be#n·,
		d#c mir eine / tr{u\|û}re#n g{i\|î}t·.
		der m#vnt i#st #s{o\|ô} r{o\|ô}#sen<<var·
		#vn#d ir / l{i\|î}{b\|p} #s{o\|ô} wol gemachet,
		ir n{e^^\|æ}me ein k{#v^i\|ü}n{i\|e}{g\|c} mi[ho t ho] / {e\|ê}ren war·. /


		C Püll 7 = KLD 43 III 2Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 254ra
		II

		[ini F\|2\|blau]r{o^ei\|öu}de #vn#d {e\|ê}re, h{o\|ô}{h\|ch}gem{#v^e\|üe}te·
		treit d{u^i\|iu} lie-//[254rb]be fr{ow\|ouw}e m{i\|î}n·,
		d{a\|â} b{i\|î} reine w{i\|î}bes g{u^e\|üe}te·
		#vnde / mi#nne{k\|c}l{i\|î}che#n #sch{i\|î}n·
		#vn#d zwei liehte#n {o^v\|ou}ge#n {c\|k}l{a\|â}r·. /
		wolte#n d{u^i\|iu} mich g{u^e\|üe}tlich #sch{ow\|ouw}e#n,
		#si #schiede#n / mich vo#n #sorgen gar·. /


		C Püll 8 = KLD 43 III 3Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 254rb
		III

		[ini S\|2\|blau]{i\|î}t der k{u^i\|ü}n{i\|e}{g\|c} niht wil erwinde#n·,
		er en-/#sch{ow\|ouw}e ir #sch{o\|œ}ne#n l{i\|î}{b\|p}·,
		#s{o\|ô} la^^{#s#s\|z}e er #sich al#s{o\|ô} / vinde#n·, [[2 i¬er #sich~i$ i¬sî sich~i KLD]]
		d#c er #si, vil #s{e\|æ}l{i\|e}{g\|c} w{i\|î}{b\|p}·,
		#sch{ow\|ouw}e in #s{e\|o}lch#er / h{u^i\|ö}{b\|v}e#scheit·,
		d{u^i\|iu} mich {#v\|û}{s\|z} der werlte tr{i\|î}be_n\|_ – / [[2 i¬d{u^i\|iu} mich~i$ i¬diu in~i KLD]] [[2 i¬trîbe~i KLD]]
		#s{o\|ô} bel{i\|î}be ich a^^ne leit·. /


		C Püll 6 = KLD 43 III 1Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 254ra
		I

		[ini I\|3\|blau]%C_\|h_ m{#v^o\|uo}{s\|z} {a\|â}ne tr{o\|ô}#st bel{i\|î}be#n·
		di#se liebe#n #s#vm#erz{i\|î}t·. /
		d#c klage ich den g{u^o\|uo}te#n w{i\|î}be#n·,
		d#c mir eine / tr{u\|û}re#n g{i\|î}t·.
		der m#vnt i#st #s{o\|ô} r{o\|ô}#sen<<var·
		#vn#d ir / l{i\|î}{b\|p} #s{o\|ô} wol gemachet,
		ir n{e^^\|æ}me ein k{#v^i\|ü}n{i\|e}{g\|c} mi[ho t ho] / {e\|ê}ren war·. /


		C Püll 7 = KLD 43 III 2Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 254ra
		II

		[ini F\|2\|blau]r{o^ei\|öu}de #vn#d {e\|ê}re, h{o\|ô}{h\|ch}gem{#v^e\|üe}te·
		treit d{u^i\|iu} lie-//[254rb]be fr{ow\|ouw}e m{i\|î}n·,
		d{a\|â} b{i\|î} reine w{i\|î}bes g{u^e\|üe}te·
		#vnde / mi#nne{k\|c}l{i\|î}che#n #sch{i\|î}n·
		#vn#d zwei liehte#n {o^v\|ou}ge#n {c\|k}l{a\|â}r·. /
		wolte#n d{u^i\|iu} mich g{u^e\|üe}tlich #sch{ow\|ouw}e#n,
		#si #schiede#n / mich vo#n #sorgen gar·. /


		C Püll 8 = KLD 43 III 3Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 254rb
		III

		[ini S\|2\|blau]{i\|î}t der k{u^i\|ü}n{i\|e}{g\|c} niht wil erwinde#n·,
		er en-/#sch{ow\|ouw}e ir #sch{o\|œ}ne#n l{i\|î}{b\|p}·,
		#s{o\|ô} la^^{#s#s\|z}e er #sich al#s{o\|ô} / vinde#n·, [[2 i¬er #sich~i$ i¬sî sich~i KLD]]
		d#c er #si, vil #s{e\|æ}l{i\|e}{g\|c} w{i\|î}{b\|p}·,
		#sch{ow\|ouw}e in #s{e\|o}lch#er / h{u^i\|ö}{b\|v}e#scheit·,
		d{u^i\|iu} mich {#v\|û}{s\|z} der werlte tr{i\|î}be_n\|_ – / [[2 i¬d{u^i\|iu} mich~i$ i¬diu in~i KLD]] [[2 i¬trîbe~i KLD]]
		#s{o\|ô} bel{i\|î}be ich a^^ne leit·. /