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Johann von Brabant, ›Lieb, mich hat u minne‹ (sekundärer Textzusammenhang)
C Brab 13
IC Brab 13 = HMS I 9 VI 1
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 18vb
C Brab 14
IIC Brab 14 = HMS I 9 VI 2
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 18vb
C Brab 15
IIIC Brab 15 = HMS I 9 VI 3
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 18vb
C Brab 16
 C Brab 16 = HMS I 9 VI 4
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 18vb

Kommentar

Überlieferung: Das Lied ist nur in C überliefert. Die Handschrift ordnet den drei Strophen durch die Farbe der Initialen eine vierte (C Brab 16) zu, die formal jedoch abweicht und die deshalb als ein ein­stro­phiges Lied aufgefasst wird.

Form: R 3-a .3b 3-a .3b // 4c .3-d / 4c .3-d // .3-d .3b .3-d .3b //R 3-a .3b 3-a .3b

Auftakt in II,3; Auftakt fehlt in III,7.

Der Refrain beschließt die Strophen, wird dem Lied, das in Kanzonenform gehalten ist, aber auch zusätzlich vorangestellt. Somit entspricht das Lied weitgehend einem Virelai (vgl. Willaert, S. 73; zu den Strophenformen Johanns von Brabant vgl. außerdem den Autorkommentar). Abgesang und Refrain stimmen formal zwar nicht vollkommen überein, weisen aber Parallelen auf. Auch Auf- und Abgesang verfügen über einen gemeinsamen Reim. Ein Übergang ohne teilweise Reimkontinuität tritt somit nur zwischen Refrain und Stollen auf, wodurch die Strophenanfänge fokussiert werden.

Inhalt: Zentrales Thema, auch im Refrain, ist die durch das Gewahren äußerlicher Schönheit unmittelbar empfundene, zwingende Macht der Minne. Der Adressatenbezug wechselt: Im Refrain spricht der Sänger direkt zu seiner Herrin, in den beiden strophischen Teilen über sie. Str. II beginnt mit einem Frauenpreis, um dann zum Thema des erhofften Lohns überzugehen. In Str. III räumt das Ich die wohltuende Wirkung der Dame auf sein Gemüt ein. Nach einem Segenswunsch beteuert es noch einmal seine Dienstbereitschaft.

Eine liedübergreifende Betrachtung der nordwestlichen Sprachanteile im Korpus Johanns, die in diesem Lied besonders stark vertreten sind, findet sich im Autorkommentar.

Agnes Amminger

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