LDM -- Strophensynopse

Konrad von Würzburg, ›Maniger wunne bilde‹

C KonrW 6

C KonrW 6 = Schr IV 1

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 384vb

[ini M|2|blau]an{i|e}ger wu#nne bilde·

ge#schepfet h{a|â}t·/

meie mit der k{u^i|ü}nfte #s{i|î}n·.

#seht, wie // d#c gevilde#·

gebl{u^e|üe}met #st{a|â}t·!

e{s|z} g{i|î}t pfellel<<var-/wen #sch{i|î}n·. [[3 i¬phellelvar~i Adj. ›purpurfarbig‹ (Le II, Sp. 236).]]

d{a|â} b{i|î} bekleidet #sich der walt·:/

d#er h{a|â}t der l{o^v|ou}be ein wu#nder·.

[exp dar #vnd#er exp]· #s{#v^e|üe}{#s-/#s|z}en¦#sanc dar #vnder·

vil man{i|e}cvalt·

#sin-/gent wol d{#v^i|iu} vogel{i|î}n·.

#refr S#vmer<<z{i|î}t·

fr{o^ei|öu}de / g{i|î}t·

#vn#d wu#nne{k|c}l{i|î}che#n r{a|â}t·.

hei, w#c er n#v fr{o^ei|öu}-/den h{a|â}t·,

der liebe n{a|â}he l{i|î}t·!

C KonrW 7

C KonrW 7 = Schr IV 2

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 385ra

[ini M|2|rot]eie tr{u|û}re#n krenket.##·[[3 i¬krenken~i, swV., hier ›abschwächen, mildern‹ (Le I, Sp. 1720).]]

{#v|û}f r{i|î}che#n l{o|ô}n· [[3 i¬ûf rîchen lôn~i ›um einer reichen Belohnung willen‹, zu i¬lôn~i vgl. Le I, Sp. 1953.]]

die#nt / im ber{g|c} #vn#d tal·.

{#v|û}{#s|z} der bl{u^e|üe}te klenke[ho t ho]·/ [[3 i¬klenken~i swV. ›erklingen lassen‹ (Le I, Sp. 1620).]]

vil #s{#v^e|üe}{#s#s|z}en d{o|ô}n·

man{i|e}c wilde nahtegal·./ [[3 i¬wilde~i$ Im Nom. Sg. Fem. ist die Endung -i¬e~i anstelle von -i¬iu~i im Obd. belegt (h¬25~hMhd. Gramm. § M 29).]]

bl{aw|âw}e#n v{i|î}ol, gr{u^e|üe}ne#n kl{e|ê}·,

die gelwe#n z{i|î}tel{o|ô}-/#sen· [[3 i¬zîtelôse~i swF. ›Narzisse‹ (Le III, Sp. 1138).]]

#vn#d r{o|ô}te r{o|ô}#se#n·

vil #sch{o|ô}ne als {e|ê}· [[1 Über i¬{e|ê}~i ein hochgestelltes i¬c~i]]

#siht/ man #springe#n {#v|ü}ber al·.[[3 i¬springen~i stV., mit Bezug auf Blumen ›entsprießen, wachsen‹ (Le II, Sp. 1117).]]

#refr Sum#er[refr #etc#abbr·||z{i|î}t· refr]

[refr ||fr{o^ei|öu}de g{i|î}t· refr]

[refr ||#vn#d wu#nne{k|c}liche#n r{a|â}t·. ... refr]/

C KonrW 8

III

C KonrW 8 = Schr IV 3

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 385ra

[ini W|2|rot]ol im, der n#v mi#nnet·

ein #s{e|æ}l{i|e}c w{i|î}{b|p}·!/

b{i|î} #s{o|ô} man{i|e}ger wu#nne g{u^o|uo}t·

fr{o^ei|öu}de#n vil / gewi#nnet·

#s{i|î}n w#erder l{i|î}p·:

liep n#v wol de#n / herzen t{u^o|uo}t·.

#sw{a|â} dien {o^v|ou}gen liehte#n #sch{i|î}n·/

die bl{#v^e|üe}nde#n b{o^v|ou}me bri#ngent·

#vn#d den {o|ô}re#n / #singent·

d{u^i|iu} vogell{i|î}n·,

d{a|â} fr{o^ei|öu}t mi#nne / ma#nne#s m{#v^o|uo}t·.

#refr Sum#er[refr #etc#abbr·||z{i|î}t· refr]

[refr ||fr{o^ei|öu}de g{i|î}t· refr]

[refr ||#vn#d wu#nne{k|c}liche#n r{a|â}t·. ... refr]/

Kommentar

Überlieferung: Das dreistrophige Lied ist unikal in C überliefert.

Form: 3-a .2b 4c / 3-a .2b 4c // (.)4d .3-e / 3-e .2d 4c //R 2f 2f 4b(g) 4b(g) .3f

Kanzonenstrophe mit Steg und angereimtem dritten Stollen, die um einen Refrain ergänzt ist. Dieser reimt nur in Str. I, nicht aber in Str. II und III an den b-Reim des Aufgesangs an. V. II,3 ist unterfüllt.

Inhalt: Allgemeines Minnelied, das in einen erweiterten Natureingang Hinweise auf die (sinnlichen) Freuden der Liebe einlagert (I,15f., III,1–6).

Manuel Braun / Stephanie Seidl