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Burkhard von Hohenfels, ›Nach des arn sitte ir ere‹
C Burk 6
IC Burk 6 = KLD 6 II 1
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 110v
C Burk 7
IIC Burk 7 = KLD 6 II 2
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 110v
C Burk 8
IIIC Burk 8 = KLD 6 II 3
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 110v
C Burk 9
IVC Burk 9 = KLD 6 II 4
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 110v
C Burk 10
VC Burk 10 = KLD 6 II 5
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 110v

Kommentar

Überlieferung: Das Lied ist unikal in Handschrift C überliefert.

Form: Gleichmäßig vierhebige Stollenstrophe. 4-a 4b / 4-a 4b // 1c+3-d 1-d+3c. Im zweiversigen Abgesang Pausenreim (c) und überschlagender Reim (d).

Inhalt: Minnebestiarius. Das Lied stellt pro Strophe einen Tiervergleich ins Zentrum, wobei alle mittelalterlichen Grundgattungen (Vögel, Meerestiere, Landsäugetiere und Gewürm/Insekten) vertreten sind. Dabei werden traditionelle Eigenschaften der Tiere allegorisch-vergleichend dazu genutzt, eine minnesangtypische Fixierung auf die Dame zu illustrieren. Deren Eigenschaften schweifen wie ein Adler in die Höhe, und Schande flieht vor ihr wie die Lerche vor dem Falken (I). Die weiteren Strophen zeigen eine immer intensivere Minnefixierung. Das Herz des minnebetroffenen Subjekts windet sich in jâmers lêre mehr nach ihr als ein zappelnder Fisch im Netz (II). Das Ich ist so fixiert auf die Dame wie ein selbstverliebter Affe auf sein Spiegelbild (III; das Motiv des von seinem Spiegelbild gefangenen Affen ist vor diesem Lied im Mittelalter nicht belegt; vgl. Janson, S. 212f.). Seine Gedanken folgen ihr bedingungslos wie die Bienen ihrem Herrscher; besonders attraktiv ist ihr freudebringendes Lachen (IV,5f.; vröudenflühtec [›Freude fliehend‹] ist als Kompositum sonst nicht belegt und erzeugt eine scharfe Antithese zum Folgevers; daher folge ich der KLD-Konjektur zu vröudenfrühtec [›Freude bringend‹]; vgl. auch C Burk 45,6 vröuden frühte und C Burk 59,8 tugentfrühtec). Zum Schluss ist das Ich dem Verderben nahe, da es von ihr gefangen wird, wie die reine Jungfrau das Einhorn fängt (V), wobei die geistlichen Konnotationen diese Vergleichs paradoxale Spannungen erzeugen mögen (Scheuer, S. 55).

Markus Stock

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