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Burkhard von Hohenfels, ›Si gelichet sich der sunnen‹
C Burk 42
IC Burk 42 = KLD 6 X 1
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 111v
C Burk 43
IIC Burk 43 = KLD 6 X 2
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 111v
C Burk 44
IIIC Burk 44 = KLD 6 X 3
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 112r

Kommentar

Überlieferung: Das Lied ist unikal in Handschrift C überliefert.

Form: Stollenstrophe. 4-a 4b / 4-a 4b // 4c (.)4d 4c 4-e 4-e 4d. Gleichförmige vierhebige Stollen.

Inhalt: Minnelied. In einer fulminanten Eröffnung wird die Minneherrin mit einem freudekündenden Sonnenaufgang verglichen (I), was an Metaphern des Marienpreises und den ähnlichen Vergleich in C Mor 4 erinnert. In den restlichen Strophen ist die Falkenmetaphorik dominant: Der jagende, die lant durchfliegende muot wird vom Leuchten ihrer Augen gefangen. In auffälliger Dissoziation der Ich-Instanzen wird das Ich selbst mit dem muot bei ihr eingefangen (II). Der muot will zwar wie ein Falke auf der Jagd nach Freude heimlich von ihr fortfliegen, kehrt dann aber zurück, da er fürchtet, sie könnte dies bemerken und sich von ihm abwenden (III). Die Falkenmotivik illustriert das Begehren und die imaginative Minnebindung des männlichen Subjekts, wobei Falkenflug und Denken stark aufeinander bezogen werden (vgl. III,8). Die Charakterisierung des muotes bildet die Lage des gezähmten Falken zwischen Wildheit und Zähmung nach, während die frouwe hier in ähnlicher Komplexität zwischen Beute und Falknerin oszilliert. Der muot als Falke ist ein von Burkhard öfter gewähltes Bild (vgl. C Burk 50–54, 79–81).

Markus Stock

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