LDM -- Strophensynopse

Gedrut, ›Swie vil ein wip unvroide machet‹

A als neue Leitversion

C als neue Leitversion

C Singenb 14

C Singenb 14 = SMS 12 15a I

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 151vb

[ini I|3|blau]ch wil mit fr{o^ei|öu}der{i|î}che#m m{#v^o|uo}te·

#singe#n, alle / die w{i|î}le ei#n w{i|î}{b|p}·

ir g{#v^e|üe}te k{e|ê}re¦mirs ze>>g{#v^o|uo}-/te·.

d_ie|iu_ m{i|î}#n h#erze #vn#d al de_r|n_ l{i|î}p·

{a|â}ne val#sch i#n // ir gewalt betwunge#n h{a|â}t·,

#s{o|ô} d#c mir nie / liebers wart geborn·,

nimt #si n#v zeg{#v^o|uo}tes / w{i|î}bes h#erzen¦r{a|â}t·,

#s{o|ô} dinge ich, d#c _d#c|_ m{i|î}#n #st{e|æ}-/te{s|z} lie{b|p} an ir niht #s{i|î} v#erlorn·. /

A Gedr 29

A Gedr 29 = SMS 15a,II

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 26r

[[1 Paragraphenzeichen am Rand (Liedbeginn)]][ini S|1|blau]wie vil ein w{i|î}p #vnvr{oi|öu}de machet

einem / man·, der #st{e|æ}te h{a|â}t,

#s{o|ô} #si in eine#st ane lachet·,

#s{o|ô} d#c ez von herzen g{a|â}t·,

#s{o|ô} i#st #s{i|î}n / dr{i|î}{zz|z}{i|e}c<<#i{e|æ}r{i|e}c leit mi_n|t_ liebe hin·.

d#c gel{o^v|ou}be ich allez b{i|î} mir #selbem wol:

tr{o^e|œ}#ste[[1 i¬tr{o^e|œ}#ste~i$ Vokalsuperskript h¬i¬e~i~h irrtümlich über i¬r~i statt über i¬o~i]] / #si mich noch, der eigen ich d{a|â} bin,

#s{o|ô} verg#vlte ich wol #binnenr mit liebe, #swaz ich lei/des gelten #sol·.

A Singenb 55

A Singenb 55 = SMS 12 15 I

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 17r

[ini S|1|rot]wie vil ein w{i|î}p #vn<<vr{ei|öu}de machet /

ei[mut m mut][ins n ins]em[[1 i¬einem~i$ i¬n~i gebessert (aus i¬m~i?)]][[??? würde das m dann nicht sehr weit in den Rand hineinragen? Nur verlängereter n-Anstrich? SiLa]] man, d#er #st{e|æ}te h{a|â}t·,

al#s in den eine#st an gelachet,

#s{o|ô} d#c ez vo#n h#erzen // g{a|â}t·,

#s{o|ô} i#st #s{i|î}n dr{i|î}{zz|z}e{ch|c}<<#i{e|æ}r{i|e}{ch|c} leit mit liebe hin·.

diz gel{o^v|ou}{b|p} ich alle{s|z} b{i|î} mir #selbe#n / wol·:

tr{o^e|œ}#ste #si mich noch, der eigen ich d{a|â} bin·,

#s{o|ô} v#erg#vlte ich wol mit liebe·, #swaz / ich leides gelten #sol·.

C Singenb 15

C Singenb 15 = SMS 12 15a II

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 152ra

[ini S|2|blau]wie vil ein w{i|î}{b|p} #vnfr{o^ei|öu}de machet#·

ei-/ne#m ma#n, d#er #st{e|æ}te h{a|â}t·,

#s{o|ô} #si in dan eine#st / an erlachet·,

#s{o|ô} d#c e{s|z} vo#n h#erzen g{a|â}t·,

#s{o|ô} i#st / #s{i|î}n dr{i|î}{#s#s|z}e{g|c}<<#i{e|æ}r{i|e}{g|c} leit mit liebe hin·.

d#c er/ke#nne ich b{i|î} mir #selbe#n wol·:

tr{o|ô}#ste #si mich / noch, der eige#n ich d{a|â} bin·,

#s{o|ô} v#erg#vl{d|t}e ich gar / mit[[1 i¬mit~i$ i¬t~i evtl. gebessert]] liebe, #sw#c ich leides gel{d|t}e#n #sol·. /

C Rosenh 6

C Rosenh 6 = SMS 15a,II

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 394va

[ini W|2|rot]ie vil ein w{i|î}p fr{o^ei|öu}de machet·

einem / man, der fr{o^ei|öu}de ha^^t·!

#s{o|ô} #si eine#st ange-/lachet·,

#s{o|ô} da{s|z} e{s|z} von herzen ga^^t·,

#s{o|ô} i#st / #s{i|î}n dri^^zec#i{a|æ}r{i|e}c leit mit liebe hin·.

da{s|z} gl{o^v|ou}-/be ich alle{s|z} b{i|î} mir #selben wol·:

tr{o|ô}#ste #si mi[ho {h|ch} ho] / noch, der eigen ich d{a|â} bin·,

#s{o|ô} vergilte ich / wol #binnenr mit liebe, #swa{s|z} ich leides gelten #sol·. // [[1 Rest der Spalte (sieben Zeilen) und Spalte 394vb frei]]

C Singenb 16

III

C Singenb 16 = SMS 12 15a III

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 152ra

[ini V|2|blau]erteilet mich d{u^i|iu} #sch{o|œ}ne ir g{u^e|üe}te·

hi#nna#n- / hin al#s {o^v|ou}ch d{a|â} her·,

#s{o|ô} twinget liebe / m{i|î}#n gem{#v^e|üe}te·,

#s{o|ô} d#c ich de#s niht enber·.

ich en-/habe[[??? Federstrich nach habe? SiLa]] v{u^i|ü}r g{#v^o|uo}t, #sw#c #si ma{g|c} an mir beg{e|ê}n·, /

#vn#d enwil mich niht wa#n des be#ste#n z'ir ver-/#s{e|ê}n·,

#swie #si wil, #s{o|ô} wil ich, d#c m{i|î}#n fr{o^ei|öu}de #st{e|ê}·, /

no{h|ch} niem#er lie{b|p} no{h|ch} g{#v^o|uo}t an ir gen{a|â}de mir / #Zbe#sch{e|ê}·. /

Kommentar

Überlieferung: in je zwei Korpora in A und C. Unter Ulrich von Singenberg führt C ein dreistrophiges Lied, dessen Mittelstrophe in A wieder unter Ulrich tradiert ist sowie unter Gedrut, zudem in C unter Kunz von Rosenheim; mit Gedrut und Kunz liegen dabei vermutlich Sammelkorpora vor.

Form: 4-a 4b / 4-a 4b // 6c 6d 6c 3d+.5d

Die Form des dreistrophigen Lieds weicht davon geringfügig ab: V. 1 und 3 haben Auftakt, es fehlt in allen drei Strophen der Binnenreim, I,5 und II,5 haben lediglich fünf Hebungen.

Inhalt: Die drei unter Ulrich von Singenberg überlieferten Strophen variieren die Gedanken von froͤide, stete und guͤte.

In Str. II, die mehrfach für sich überliefert ist, mündet ein allgemeines Lob der Frau, Freude zu spenden, in den Wunsch des Ichs, die eigene Geliebte möge seine Liebe erwidern. C Rosenh 6 weicht dabei im Aufgesang von den Parallelüberlieferungen ab, bei denen durch die stete der Männer (V. 2) unvroide (V. 1) in Freude umschlägt, während hier froͤide und die Wirkung der Frau betont werden.

Simone Leidinger