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Tannhäuser, ›Min frowe du̍ wil lonen mir‹
C Tannh 16
IC Tannh 16 = HMS II 90 X 1; Siebert X 1
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 267vb
C Tannh 17
IIC Tannh 17 = HMS II 90 X 2; Siebert X 2
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 268ra
C Tannh 18
IIIC Tannh 18 = HMS II 90 X 3; Siebert X 3
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 268ra

Kommentar

Überlieferung: Das dreistrophige Lied ist unikal in C überliefert.

Form: .4a (.)4b .4a .4b .4c (.)4d .4c .4d .4e .4f .4e .4f //R .2g .2g .4g .4g .1-h 3-h .5-h

Drei gleichgebaute, kreuzgereimte Vierzeiler mit anschließendem siebenversigem Schlussrefrain.

Inhalt: In dem Minnelied stehen sich die zu Beginn vom Sprecher-Ich geäußerte Aussicht auf Minnelohn (I,1f.) und die dann folgende Reihung von nicht weniger als dreizehn Adynata-Forderungen, an deren Erfüllung die Dame ihr Entgegenkommen bindet, unvereinbar gegenüber. Durchzogen sind die Adynata von vage formulierten Hoffnungsäußerungen (I,7 u. 10; II,3, 6 u. 11; III,2, 7f. u. 12), ferner auch von lobenden Epitheta (II,6; III,7) und topischen Frauenpreisversatzstücken (III,4), die in Anbetracht der Adynata aber deplatziert und inhaltsleer wirken.

In dem jeder Strophe folgenden Schlussrefrain animiert sich der Ich-Sprecher, das Verhalten der Minneherrin positiv zu sehen (Ref,1–3), auch wenn sie sich bislang abweisend gezeigt hat (Ref,4f.). Er lässt schließlich aber auch offen, ob die Minnedame vielleicht nur in seiner Phantasie existiert (Ref,6f.). Aufgrund der starken Kontraste von topischem Frauenpreis und Adynata-Forderungen ist das Lied als Minneparodie zu bezeichnen.

Manuel Mildner

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