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Konrad von Würzburg, ›Ein hu̍bescher hunt, der spilte gegen sinem herren schone‹
f als neue Leitversion
C KonrW 105
 C KonrW 105 = Schr XXXII 12; RSM ¹KonrW/7/12a
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 390rb
f KonrW/HofT 1
 f KonrW/HofT 1 = Schr XXXII 12; RSM ¹KonrW/7/12b
Überlieferung: Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibl., Cod. Quart 564 , fol. 119v

Kommentar

Überlieferung: Die Sangspruchstrophe ist im Autorkorpus von C und mit leicht verändertem und in den Schlussversen verderbtem Text als einzige Konrad-Strophe in der Weimarer Liederhandsschrift f tradiert. Aufgrund eines Blattverlustes ist allerdings nicht auszuschließen, dass hier ursprünglich noch weitere Strophen im Hofton Konrads folgten (vgl. Kornrumpf, S. 805, Mayer, S. 30 u. 61, Miedema, Bd. I, S. 112).

Form: .7-a .7-a (.)3-a+.4b / .7-c .7-c (.)3-c+.4b // (.)8*7d (.)4d+.3-e / .7-e .7-e (.)3-e+.4b,
Tonkommentar

Inhalt: Der Aufgesang bringt die schon in der äsopischen Tradition bekannte Fabel vom schmeichelnden Esel (Dicke, S. 98–104): Dieser erhofft sich Streicheleinheiten von seinem Herren, indem er das Verhalten des Hofhundes imitiert. Er wird dafür jedoch gerade nicht belohnt, sondern hart bestraft. Der Abgesang der Strophe in C legt das Vorgehen des Herren im Rahmen einer »künstlerische[n] Qualitätsdiskussion« (Grubmüller, S. 248) kontrastierend auf das Verhalten adeliger Gönner hin aus, die den Nicht-Könner statt dem wahren Künstler schätzen und belohnen. Das Epimythion inszeniert damit »eine gegenüber der Fabelhandlung umgekehrte Situation« (Teschner, S. 196). In f wird die Fabel anders ausgelegt, indem die direkte Analogie zwischen Esel und künstlerisch unfähigem Blender akzentuiert wird, der allzu oft und ungehindert zu Wort kommt. Die Bedeutung des Schlussverses bleibt hier undeutlich (Miedema, Bd. I, S. 112).

Stephanie Seidl

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