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Überlieferung: unikal in C. Anschließend Freiraum für ca. drei weitere Strophen.
Form: 4-a 4b / 4-a 4b // 4c 4-a 4c
Inhalt: Der C-Schreiber hat ein fragmentarisches Lied vermutet. Von Kraus, S. 114, sieht dagegen zwischen den Strophen »keinerlei inhaltliche Verbindung, sie könnten ebensogut oder besser zwei einstrophige Lieder darstellen, sie behandeln abgedroschene Themen in keineswegs origineller Form, einiges ist ungeschickt«. Auch Kuhn, S. 52, merkt kritisch an, das Lied habe »ganz unsystematisch den Natureingang am Schluß der zweiten Strophe«.
Mit Str. I wendet sich ein Ich an sein Publikum, das wunder (I,1) wahrnehmen soll. Dies steht im Konstrast zum Inhalt der kleinen Begebenheit, von der das Ich im Präteritum erzählt: seiner Sprachlosigkeit und versagenden herzen lere (I,6) kürzlich beim Anblick der Geliebten. Endet diese Strophe mit einem Ausruf der Klage, so die zweite mit einem der Freude. Str. II stellt knapp ein ausgewogenes höfisches Gesellschaftssystem vor – den weiblichen (vgl. das Frauenlob I,1f.) korrespondierenden die männlichen tugenden (II,4) –, überraschend steht die Jahreszeitenanalogie dem Frauenlob nicht voran, sondern bildet den Abgesang. Durch die Reihenfolge und den emphatischen Ausruf in II,7 wirkt die Freude über den Frühling als Klimax zum Frauenlob – eine Verkehrung der üblichen Argumentationsstruktur.
Simone Leidinger