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Überlieferung: unikal in C. Anschließend Freiraum für zwei weitere Strophen.
Form: 4-a 6b / 4-a 6b // 4-c 4-c 4-c 5b
Hebung und Senkung alternieren ziemlich regelmäßig (Krasis am Versbeginn von I,5f. und II,6); II,2 eventuell unterfüllt, II,5 mit Auftakt?
Inhalt: Die Strophen fügen sich als Lobstrophen mit je eigenem Themenschwerpunkt – ›Freude‹, ›die Geliebte‹ und ›Frühling‹ – zusammen. Die ältere Forschung hat sie meist zu einem Lied mit Natureingang und (durch Eingriffe in Str. II) durchgängigem Gedankengang umgestellt (vgl. von Kraus, S. 126).
Der Aufgesang von Str. I vertritt als Lob der Frauen und derjenigen Männer, die wegen der Frauen hohgemuͦt sind (I,2), die Minne letztlich als allgemeines Freudekonzept. Ab I,4 setzt das Ich sich und seine Dame zu dieser Freude in Opposition und bittet die Geliebte mit laudativen Apostrophen um Erhörung. Der Beginn von Str. II ist womöglich verderbt, da die Weltklage, dass es der Welt insgesamt an froͤiden mangelt (II,2), im Kontrast steht zu Str. I (vgl. den Konjekturvorschlag durch von Kraus). Dieser Kontrast fügt sich jedoch durchaus ein in die Thematisierung einer Liebeserfüllung, die nur im Gesang und als Ideal Freude spendet. Jedenfalls setzt sich das Ich erneut in Opposition: Es selbst will sich sorgen mâssen (II,3). Der Abgesang ist ein spezifisches Frauenlob mit Jahreszeitenvergleich, der auf die dritte Strophe, ein Lob des Frühlings (das Ich ›krönt‹ den Mai), einstimmt.
Simone Leidinger