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Überlieferung: unikal in C.
Form: Kanzone mit Refrain. Metrisches Schema:
3-a+.1-a+.2b 3-c+.1-c+.1b / 3-d+.1-d+.2e 3-f+.1-f+.1e // 4-g 4h 4-g 4h //R 3-i+.1-i+.1-j+1k / 3-j+3k
Die Form ist aufgrund des Reimreichtums nicht einfach zu beschreiben. Der Ansatz von Binnenreimen begründet sich in folgenden, überwiegend lesepragmatischen Überlegungen: Erstens werden sehr kurze Verszeilen vermieden (bei den Quasi-Schlagreimen), zweitens bilden die Langverse meistenteils syntaktisch sinnvolle Einheiten, drittens scheint es eine Regelmäßigkeit bei den gedoppelten daktylischen (?) Elementen im Versinneren (dritter und vierter Takt) der Langzeilen zu geben (die man natürlich auch behäbig-zweitaktig deuten könnte – der Regularität des Musters täte dies keinen Abbruch), viertens zeigt der Vergleich von V. 1 und 3 mit V. 9, dass der Reimreichtum bei metrischer Identität variabel sein kann, fünftens bewahrt bei II,3 die Langzeilenstruktur durch reguläre Elision das metrische Muster, während es bei Zeilenumbruch gestört wäre (ich). Die Zusammenziehung der Abgesangsverse zu zwei Langzeilen (so KLD) hingegen ließe sich nur über die Annahme grober Symmetrie der Verslängen begründen.
Angesichts der Komplexität des »rhythmisch ungemein reizvolle[n] Ton[s]« (von Kraus, S. 586) ist es erstaunlich, dass das oben gegebene Schema nur selten und punktuell gestört ist: In II,4 wäre (mit KLD) nemt zu erwarten, desgleichen in II,7 jugent vil tugent. Die Reimstörung in III,6. 8 sind nur über energisches Eingreifen (siehe den Apparat) heilbar.
Inhalt: Nach zwei minneklageartigen Strophen mit allerlei topischem Motivmaterial (Sorgen-Singen, Minnebande, Verwundung des Herzens) artikuliert das Ich in Str. III die Hoffnung auf Blick, Umarmung und Kuss. Dieses heitere Finale wird vom Refrain vorweggenommen, es mag mit der heiter-verspielten Form des Liedes korrelieren.
Florian Kragl