LDM -- Strophensynopse

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Der Kanzler, ›Ein herre, der vor schanden‹

C Kanz 11

C Kanz 11 = KLD 28 II 5; RSM ¹Kanzl/2/5

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 424va

[ini E|2|rot]in h#erre, d#er vor #schande#n·

in #s{i|î}ner #i#vgent i#st / beh{#v^o|uo}t·

mit tuge#nde man{i|e}g#er hande#n·,

des / alter ma{g|c} wol w#erde#n g{#v^o|uo}t·,

ob er niht wirt / ein zage·,

#s{o|ô} d#c _|er_ {#v|ü}b#erwinde#n· [[2 i¬er~i KLD]] [[3 i¬überwinden~i stV. hier ›überreden zu, überzeugen von‹ (Le II, Sp. 1680).]]

#sich niht enl{a|â}ze / val#schen m{#v^o|uo}t·.

er_n|_ l{a|â}ze #sich d{a|â} vinde#n·, [[2 i¬er~i KLD]]

d{a|â} / ma#n vr{o|ô}n {e|ê}ren diene#st t{u^o|uo}t·,

#sw#c iema#n b{o^e|œ}#ser / #sage.

vil man{i|e}{g|c} h#erre #schande h{a|â}t·,

d#er doch d#c / be#ste t{e|æ}te·,

wa#n d#c im in #s{i|î}n {o|ô}re#n g{a|â}t·

eine{#s|z}, / hei{#s#s|z}et val#sche r{e|æ}te·.

#swel{h|ch} h#erre wol be#slie{#s-/#s|z}e [[1 i¬#swel{h|ch}~i$ i¬l~i gebessert]]

#s{i|î}n {o|ô}re#n vor¦der val#sche#n r{a|â}t·

d[mut r mut][ins #v ins]r d#c in in / niht vlieze· [[1 i¬d#vr~i$ i¬#v~i aus i¬c~i gebessert?]]

{#v|û}{#s|z} val#sche#n r{e|æ}te#n mi#s#set{a|â}t·,

d#er ha-/be im {e|ê}re#n w{a|â}t#·. /

Kommentar

Überlieferung: Die Strophe ist unikal in C tradiert.

Form: .3-a .4b .3-a .4c .3d / .3-e .4b .3-e .4c .3d // .4f .3-g / .4f .3-g / .3-h .4i .3-h .4i .3i. (Der Kanzler, Goldener Ton), Tonkommentar

Inhalt: Warnung vor dem schadenbringenden Einfluss schlechter Ratgeber: Auch jene adeligen Herren, die in ihrer Jugend (V. 2) von allem Schändlichen ferngehalten worden seien, könnten sich von einem ehrenhaften Leben abwenden, wenn sie falschen Ratschlägen (V. 16) folgten. Nur wenn sie sich diesem gegenüber unempfänglich zeigten, stünde ihnen die eren wat (V. 19) bis ans Lebensende zu.

Stephanie Seidl

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