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Der Kanzler, ›So wol du hochgeloptez adel‹
B₃ Kanz 8
 B₃ Kanz 8 = KLD 28 XVI 1; RSM ¹Kanzl/5/1b
Überlieferung: Basel, UB, N I 6,50, fol. 1v

Kommentar

Überlieferung: Die Sang­spruchstrophe ist fragmentarisch und nur mehr schwer lesbar in der Basler Rolle tradiert; vollständig überliefert ist sie im Kanzler-Korpus von C – dort ist sie die erste der Strophen im Hofton I.

Form: .4a .4b .4c .3d / .4a .4b .4c .3d // .4e .5-f .4e .5-f / .4g .5-h .4g .5-h,
Tonkommentar

Inhalt: »Begriffslobstrophe« (Hübner, S. 285) auf den rühmenswerten adel, der in V. 1 direkt angesprochen und dessen Tugendhaftigkeit im Folgenden anhand von Metaphern (im Aufgesang) und einer Allegorie (im Abgesang) sprachlich dicht zur Darstellung kommt. Das ab V. 9 verwendete allegorische Bild des Baumes findet sich auch in Fürstenpreis­stro­phen Bruder Wernhers und Friedrichs von Sonnenburg (vgl. Hübner, S. 285), der Kanzler füllt es mit einer für ihn typischen »gleichsam lexikalisch[en]« (Zach, S. 91) Aufzählung adeliger Tugenden. Die du-Anapher der V. 4, 5 und (C) 7–9 aktualisiert wohl das »tu(-es)-Schema aus dem Marienpreis« (dazu Hübner, S. 285f., Zitat S. 285).

Stephanie Seidl

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