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Der von Trostberg, ›Ob in einem walde ein linde‹
C Trostb 1
IC Trostb 1 = SMS 19 2 1 I
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 255va
C Trostb 2
IIC Trostb 2 = SMS 19 1 II
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 255va
C Trostb 3
IIIC Trostb 3 = SMS 19 1 III
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 255va
C Trostb 4
IVC Trostb 4 = SMS 19 1 IV
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 255va
C Trostb 5
VC Trostb 5 = SMS 19 1 V
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 255va

Kommentar

Überlieferung: Die fünf Strophen sind unikal in C überliefert. Sie eröffnen das Korpus des von Trostberg.

Form: 4-a 4b / 4-a 4b // 2c+.2d 4c 4d

Es liegen siebenversige isometrische Stollen­stro­phen vor. Auftakt in IV,6; V,2.5.7. V,5 hat die Form .3c+.1d.

Inhalt: Frauenpreis und Minneklage.

Wie eine schöne Linde den Wald ziert (außergewöhnlich ist das Bild der Rosen tragenden Linde), so ist die Geliebte des Sprechers schön an Tugenden. Ihr Name sei geehrt (vgl. Str. I). Wenn sie, die von Gott so vollkommen geschaffen wurde, ihn ansieht, seufzt er in Verlangen nach ihr (vgl. Str. II). Der Anblick ihrer Schönheit erfüllt ihn mit Leid und lässt ihn klagen (vgl. Str. III).

Die letzten beiden Strophen erweitern die Minne- zur Weltklage: Die Welt ist zwivelhaft (IV,6) geworden; reine wibes guͤte (IV,3) soll die Freude zurückbringen. Mit der Freude hat die Welt auch ihre Würde verloren und so sieht der Sprecher keinen Anlass zum Singen: Wahrer Gesang wird also als Freudengesang charakterisiert.

Sandra Hofert

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