LDM -- Strophensynopse

Der von Suonegge, ›Nu hat rife unde oͮch der sne geswendet‹

C Suon 4

C Suon 4 = KLD 57 II 1

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 203ra

[ini N|2|rot]#v h{a|â}t r{i|î}fe #vn#d {o^v|ou}ch der #sn{e|ê} ge#swendet#·[[2 i¬#vn#d {o^v|ou}ch der #sn{e|ê} ge#swendet~i$ i¬und snê geswant~i KLD]] /

al des lieben meien bl{u^e|üe}te·;

walt #vn#d hei/de man n#v bl{o|ô}{#s#s|z}e #sih_[mut e mut][ins t ins]t|t_[[1 i¬#sihtt~i$ erstes i¬t~i gebessert aus i¬e~i]]·.

den wirt alle ir n{o|ô}t / gewendet·,[[2 i¬gewendet~i$ i¬gewant~i KLD]]

#swenne in k#vmt des #s#vmers / g{u^e|üe}te·:

der fr{o^ew|öuw}et #si. #s{o|ô} h{a|â}n ich tr{o|ô}#ste#s niht· /

{a|â}n da{s|z} eine: ob[[1 i¬ob~i$ i¬o~i evtl. gebessert aus Ansatz zu i¬m~i]] mich d{u^i|iu} g{#v^o|uo}te¦

tr{o^e|œ}#stet,[[2 i¬tr{o^e|œ}#stet~i$ i¬trôste~i KLD]] n{a|â}ch / der mir i#st w{e|ê}·,

#s{o|ô} lebe[[2 i¬lebe~i$ i¬lebt~i KLD]] ich in h{o|ô}hem m{#v^o|uo}te. /

mich gefr{o^ei|öu}te nie bl{#v^o|uo}me#n noch der kl{e|ê}·.[[2 i¬mich gefr{o^ei|öu}te nie~i$ i¬sus gefröint mich~i KLD]] /

C Suon 5

C Suon 5 = KLD 57 II 2

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 203ra

[ini S|2|rot]i h{a|â}t man{i|e}g#er t#vgende gewalt·,

d{u^i|iu} vil / #s{#v^e|üe}{#s#s|z}e #s{e|æ}l{i|e}c reine·,

d{u^i|iu} mich h{a|â}t i#n #sene#n-/den k#vmber br{a|â}ht·.

#s{o|ô} i#st ir twinge#n man{i|e}[ho c ho]-/valt·,

der, die ich in tr{u^iw|iuw}e#n meine·:

#si l{a|â}t mi{h|ch} / v#er#sch{i|î}ne#n[[3 i¬verschînen~i stV. ›aufhören zu scheinen, vergehn, verschmachten‹ (vgl. Le III, Sp. 217).]] in ir {a|â}ht·.

wolte #si mir z'einer #stu#n-/de·

noch ein lie{b|p}l{i|î}ch k{#v^i|ü}#s#sen geben·

vo#n ir r{o^e|œ}-/#selehtem m#vnde·,

des gedinge#n wolte ich / aber leben·.[[1 danach Freiraum für eine weitere Strophe (8 Zeilen)]] /

Kommentar

Überlieferung: unikal in C. Anschließend Freiraum im Umfang einer (dritten) Strophe.

Form: 4a 4-b 5c / 4a 4-b 5c // 4-d 4e 4-d 5e

I,1 und I,4 haben weibliche Kadenz, I,1 ist überfüllt.

Inhalt: Stark bildliche Minneklage. Im Winternatureingang stellt das Ich der personifizierten Natur Freude in Aussicht durch des sumers guͤte (I,5); parallel dazu imaginiert das Ich für sich den trost[] (I,6) durch die Geliebte, der Sommer könne es hingegen nicht freuen. In Str. II ruft das Ich die Vorzüge der Geliebten auf und betont ihre Macht (vgl. II,4: twingen sowie mit rechtlicher Semantik II,6: aht); bildlich nimmt die Dame dabei mit ir roͤselehtem munde (II,9) durchaus die Position des Sommers ein, in der sie das Ich verschinen (II,6) lassen kann.

Simone Leidinger