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Überlieferung: unikal in C.
Form: 4-a 4-a 4b / 4-c 4-c 4b // 3-d 3-d 4e 4e.
Sehr regelmäßig gebaute Kanzonenstrophe, die durchgehend auftaktlos ist (I,4 nu ist und IV,10 so ist sind wohl mit Krasis zu lesen).
In Str. I und II reimen die ersten beiden Verse des Abgesangs assonantisch an diejenigen des ersten Terzinenstollens an (vgl. dazu von Kraus, S. 504).
Inhalt: Frauenpreislied, das die restriktive Verteilung weiblicher Gunst einfordert: Die Str. I–III apostrophieren dabei zunächst all jene selderichen (II,1) Frauen, die, durch ihr Wohlwollen (guͤte, I,2.4.10) und ihr Entgegenkommen (gruͤzen, II,2.5; III,1 bzw. lachen, II,3.4.10; III,1), das Leid der um sie Werbenden in Freude umschlagen lassen können und sollen. Ihrem Lob ist in Str. III dann zugleich ein rât (III,3) des Sprechers beigegeben: Dem in der Werbung Unbeständigen (dem muͦtes swachen, III,2) solle die Huld der Dame nicht zuteil werden – er könne sie ebenso wenig wertschätzen wie ein Blinder glänzendes Licht (III,4) oder ein Narr den Reichtum (III,5f.). Str. IV imaginiert noch einmal jene höchste selde (IV,1), die die Zuwendung der Dame für den Werber bedeute, bevor der Sprecher selbst (in Str. V) sich ihrer Erlangung zuversichtlich zeigt: Sein Minnedienst sei allumfassend und auf Dauer (iemer, V,3) angelegt, er erhoffe und erwarte deshalb freudig die guͤte (V,7) seiner Dame.
Rezeption: C Schreiber 18 wird in einer Strophe in ›Des Minners Klage‹ aufgegriffen, vgl. dazu von Kraus, S. 504 [mit Textabdruck] und Kornrumpf, Sp. 1140).
Stephanie Seidl