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›Musa venit carmine‹
M Namenl/59v/2 1
I
IM Namenl/59v/2 1 = CB 145,1
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 59v
M Namenl/59v/2 2
II
IIM Namenl/59v/2 2 = CB 145,2
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 59v
M Namenl/59v/2 3
III
IIIM Namenl/59v/2 3 = CB 145,3
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 59v
M Namenl/59v/2 4
IV
IVM Namenl/59v/2 4 = CB 145,4
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 59v
M Namenl/59v/2 5
V
VM Namenl/59v/2 5 = CB 145,5
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 59v
M Namenl/59v/2 6
VI
VIM Namenl/59v/2 6 = CB 145,6
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 59v
M Namenl/59v/2 7
VII
VIIM Namenl/59v/2 7 = CB 145a
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 60r

Kommentar

Überlieferung: unikal in M.

Form (lateinische Strophen): 7' 7' / 6 7' 6 ‖ aa bxb

VI,4 hat gegen das Schema den a-Reimklang. Abweichender Rhythmus in den Str. II und III, wohl als Folge von Textverderbnis.

Form (deutsche Strophe): 4a 4a / 3-b 4x 3-b

Kanzonenform. Die Form ist identisch mit CB 175a, beide Strophen haben die Form der ›Lindenschmidtstrophe‹, welche im Volkslied häufig und verwandt ist mit der epischen Moroltstrophe (vgl. Beatie, S. 327). Die metrische Form der lateinischen Strophen und der deutschen Strophe entsprechen einander; insofern die Strophenform in der deutschen Dichtung beheimatet ist, mag die lateinische Strophenform die deutsche nachahmen (vgl. Beatie, S. 328).

Die Assonanz von darben und armen gibt der Schlussstrophe einen »altertümliche[n] Charakter«, der ursprüngliche Singular an minem arme kommt in älterer Zeit ebenfalls häufiger vor als der Plural (vgl. MF/KU, S. 2f.).

Inhalt: Die lateinischen Strophen rufen anlässlich des Erwachens der Natur zu Gesang auf, einprägsam ist der Vogelkatalog. In den Str. IV–VI wird die Natur Schauplatz von Festivität und Tanz.

Der Bezug der deutschen Strophe zu den lateinischen ist völlig dunkel. Sie wurde in der Forschung v. a. dahingehend untersucht, ob die Korrektur von chunich in diu chuͤnegin (k¹) gerechtfertigt sei. Die Korrekturen von k¹ werden in die zweite Hälfte des 14. Jh., jedoch nicht später als 1400 datiert (vgl. Edwards: The Magnanimous Sex-Object, S. 163). Zu der Frage, ob ein Mann oder eine Frau die Strophe spreche und welche Königin bzw. welcher König gemeint sei, siehe MF/KU, S. 2–9. Möglicherweise handelt es sich um eine poetische Formel, die Wapnewski als »Kaisertopos« bezeichnet: »Deine Liebe [...] macht (mich) mächtiger, reicher, glücklicher als die höchste Würde [...], als alle Reichtümer dieser Welt« (Wapnewski, S. 51). Edwards hält die Strophe (mit der Lesart chunich) hingegen für eine Frauenstrophe bzw. ein monostrophisches Frauenlied, »a genre cultivated at an early stage in the Middle Ages« (Edwards: The German Texts, S. 62).

Theresa Höf‌le / Florian Kragl

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