LDM -- Strophensynopse

Wilhelm von Heinzenburg, ›Ein kuslich munt, zwei rosevarwe wange‹

C Heinz 9

C Heinz 9 = KLD 67 V 1

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 163rb

[ini E|2|blau]in ku#sl{i|î}ch m#vnt, zwei r{o|ô}#sevarwe wa#n-/ge·

h{a|â}nt[[2 i¬h{a|â}nt~i$ i¬hât~i KLD]][[3 i¬h{a|â}nt~i$ Numerus-Inkongruenz. Die Beispiele in h¬25~hMhd. Gramm. § S 42 decken den vorliegenden Fall nicht ab, eventuell liegt eine falsche Plural-Übertragung wegen der beiden Akk.-Objekte (i¬[ini E|2|blau]in ku#slich m#vnt, zwei r{o|ô}#sevarwe wa#nge~i) vor.]] m{i|î}n {o^v|ou}ge er#sehen·;

des diene / ich ir mit m{i|î}ne#m n{u^iw|iuw}e#n #sange·.

dar z{#v^o|uo} #s{o|ô} / m{#v^o|uo}z ich #iehen·,

d#c ich bin ir eige#n·.

wil d{u^i|iu} / liebe g{#v^o|uo}te h#erzeliebe[[2 i¬liebe g{#v^o|uo}te h#erzeliebe~i$ i¬liebe herzeliebe~i KLD]] an mir erzeige#n·,

#s{o|ô}#st / mir wol ge#schehen·. /

C Heinz 10

C Heinz 10 = KLD 67 V 2

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 163rb

[ini V|2|blau]il #sch{o|œ}ne[[3 i¬#sch{o|œ}ne~i könnte auch Adv. (i¬schône~i) mit Bezug aufs i¬tuon~i sein.]] w{i|î}{b|p}, n#v {d|t}{#v|uo}{s|z} dur{h|ch} d{i|î}n {e|ê}re·,

l{a|â} / mich niht langer gern·!

#vn#d k#vnde ich / vil, #s{o|ô} #spr{e^^|æ}che ich do{h|ch} niht m{e|ê}re·

wa#n: ›d#v / #solt mich gewern·!‹

des ich gege#n dir #sinne·. / [[2 KLD sieht den Vers als Teil der Rede]]

ich bin #s{o|ô} vr{o|ô}, wirt mir d{i|î}n ho{h|ch}gelopti#v / mi#nne·:

d{u^i|iu} kan fr{o^ei|öu}de b#ern#·. /

C Heinz 11

III

C Heinz 11 = KLD 67 V 3

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 163rb

[ini V|2|blau]il g{u^o|uo}te{s|z} w{i|î}{b|p}, l{a|â} mich niht #s{o|ô} v#erderben·, /

wand ich dir heiles g{a|â}n#·.

m{i|î}#n h#erze m{#v^o|uo}z / n{a|â}{h|ch} d{i|î}ne#n mi#nne#n #sterbe#n·,

d#c bringe ich nie-/mer dan#·

e{s|z} en<<welle d{a|â} bel{i|î}be#n·.

ich dien / dir i#n dem h#erzen m{i|î}#n vor alle#n w{i|î}be#n·,

#sw#c ich / dienen kan#·. /

Kommentar

Überlieferung: Unikal in C unter Wilhelm von Heinzenburg.

Form: .5-a .3b / .5-a .3b // 3-c .6-c 3b

Auftakt fehlt in I,2.

Inhalt: Werbelied. In der ersten Strophe thematisiert das Ich sein Dienstverhältnis zur Dame (es ist ir eigen, I,5, und dient ihr mit [...] nu̍wen sange, I,3); das Wortfeld des Blicks (oͮge ersehen; I,2, erzeigen, I,6) umschließt dabei das des Klangs (sange, I,3; jehen, I,4). In Str. II und III, die über den Stropheneinstieg miteinander verbunden sind (II,1: Vil schone wib; III,1: Vil guͦtes wib), richtet sich das Ich direkt an die Geliebte und bittet sie um Liebeserfüllung.

Simone Leidinger