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Überlieferung und Liedeinheit: Die Strophe ist gleichlautend in BC im Korpus Heinrichs von Veldeke überliefert. In C ist sie durch die gleiche Initialfärbung in einen Strophenzusammenhang gestellt.
Bereits Vogt (MF/V) sowie die folgenden Editionen fassen die Strophe mit BC Veld 40 zusammen, mit von Kraus (MF/K) als Wechsel verstanden (mit BC 16 als Frauenstrophe). Die bis auf die Durchreimung identische Form und der bis auf den Austausch des pronominalen Bezuges (er/si) vollständig übereinstimmende, als Refrain deutbare Abgesang stützen diese Entscheidung, auch wenn die Handschriften keinen Hinweis auf eine solche Verbindung geben. Kritisch äußert sich Lieb, S. 40: Er versteht die Strophen nicht als einen ›Wechsel‹ in dem Sinne, dass die Sprecherpositionen variieren, sondern als Wechsel des Sprechmodus: In BC 16 dominiere der Modus einer Spruchstrophe, in BC 40 der einer Minnesangstrophe (vgl. Lieb, S. 39–42). Auch Brem, S. 127–129, betont die Spruchhaftigkeit von BC 16; sie fasst zwar beide Strophen zu einem Lied zusammen, vermutet aber in BC 40 »eine nachträgliche Zudichtung« (S. 127).
Form: .4a .3-b / .4a .3-b // 4c 2-d 2-d 4c
Inhalt: Gnomischer Freudenpreis.
Die Strophe kritisiert die Freudlosigkeit und preist auf Ehre bedachte blideschaft/blitschaft (V. 1/8), wobei ein allgemein-gesellschaftlicher (nicht nur ein minne-spezifischer) Bezug zu dominieren scheint.
Sandra Hofert