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Heinrich von Veldeke, ›Die minne bit ich unde man‹
B Veld 41
 B Veld 41 = MF 66,9
Überlieferung: Stuttgart, LB, HB XIII 1, pag. 58

Kommentar

Überlieferung: Die Strophe ist mit geringen Abweichungen in BC im Korpus Heinrichs von Veldeke überliefert. In C ist sie durch die gleiche Initialfärbung mit vier anderen Strophen in einen Strophenzusammenhang gestellt.

Form: .4a 4b / .4a 4b // .3a 5b 4a

Es liegt eine siebenversige, durchgereimte Stollenstrophe vor.

Inhalt: Bitte um Hilfe bei der Minnewerbung.

In der Strophe bittet der Sprecher die Minne um Hilfe bei der Werbung um seine Dame (dabei gehen die direkte Anrede der personifizierten Minne und das Erzählen von seinen Bitten ineinander über). In diesem Zusammenhang wird das aus dem religiösen Bereich bekannte Motiv vom singenden Schwan aufgegriffen: Der Gesang des Schwans vor seinem Tod, der im Kontext christlicher Tierallegorese als Ausdruck der Glaubensgewissheit des Tugendhaften steht, wird hier mit dem Gesang des Ichs parallelisiert und gleichzeitig zu dessen Gegenbild: Das Ich will eben nicht nach seinem Gesang sterben wie der Schwan, sondern hofft auf eine Erhörung durch die Dame. So wird einerseits die Dame als irdische Heilsspenderin religiös überhöht; andererseits führt die Kontextualisierung des Bildes und die Abgrenzung des Ichs vom Schwan zu einer Säkularisierung und einer ironischen Brechung des Motivs.

Sandra Hofert

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