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Neidhart, ›Die liehten liebe sumertage reine‹
C Neidh 145 (227)
I
IC Neidh 145 (227) = KLD 11 Ia 1; SNE I: C 227
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 278vb
C Neidh 146 (228)
II
IIC Neidh 146 (228) = KLD 11 Ia 2; SNE I: C 228
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 278vb
C Neidh 147 (229)
III
IIIC Neidh 147 (229) = SNE I: C 229
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 278vb
C Neidh 148 (230)
IV
IVC Neidh 148 (230) = SNE I: C 230
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 278vb
C Neidh 149 (231)
V
VC Neidh 149 (231) = SNE I: C 231
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 279ra

Kommentar

Überlieferung: A und C überliefern ein zweistrophiges Lied. Obwohl sie es unterschiedlichen Autoren zuschreiben – A Leuthold von Seven, C Friedrich dem Knecht –, bieten beide denselben Text, sodass eine gemeinsame Vorlage *AC anzunehmen ist. Die Zuschreibung an Friedrich den Knecht wirkt zuverlässiger, da das Leuthold-Korpus in A zu einem Gutteil aus Texten besteht, die sonst anderen Autoren gehören. In der Neidhart-Sammlung in C leiten die beiden Strophen hingegen ein fünfstrophiges Lied ein. Ob die kurze oder die lange Fassung primär ist, lässt sich nicht sicher sagen, auch wenn der unklare Formbau des Neidhart-Textes und die Verstärkung der dörperlichen Elemente im Liedverlauf eher auf eine Erweiterung hindeuten.

Form: .5-a .2b 5c / .5-a .2b 5c // 2d+.3-e .2d+.3-e (.)2f 5f

Für das Ansetzen von Binnenreimen in V. 7f. spricht vor allem die Neidhart-Überlieferung in C, wo sich nur so eine annähernde formale Übereinstimmung der zweiten mit den übrigen Strophen herstellen lässt, die folgenden Bau aufweisen:

(.)5-a .2b 5c / .5-a (.)2b 5c // (.)5-d .5-d .2e 5e

Inhalt: Das zweistrophige Lied in A und C kombiniert einen Natureingang mit Versatzstücken der Hohen Minne (I,10 ist ein Zitat von A Reinm 33,8 et al.). In diese mischen sich freilich Lexeme, die ein anderes Register andeuten: nahe[n] lit (I,6), kint (I,7), geil (I,9), kindes muͦt (II,3). Erheblich verstärkt wird dieser Ton im Neidhart-Lied, wo die folgenden drei Strophen aus der Frau eine dirn (V,9) machen, von der der Sprecher zu berichten weiß, dass sie ihm Birnenmost ausgeschenkt habe, um seine Kehle für weiteren Gesang zu schmieren. Das Motiv des Birnenessens hat einen obszönen Sinn, den auch andere Neidhart-Lieder ausspielen.

Manuel Braun

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