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Ulrich von Liechtenstein, ›Nu hilf, wibes guͤte‹
C Liecht 246 (236)
IC Liecht 246 (236) = KLD 58 XLVII 1
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 245ra
C Liecht 247 (236a)
IIC Liecht 247 (236a) = KLD 58 XLVII 2
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 245ra
C Liecht 248 (237)
IIIC Liecht 248 (237) = KLD 58 XLVII 3
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 245ra
C Liecht 249 (238)
IVC Liecht 249 (238) = KLD 58 XLVII 4
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 245ra
C Liecht 250 (239)
VC Liecht 250 (239) = KLD 58 XLVII 5
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 245ra
C Liecht 251 (240)
VIC Liecht 251 (240) = KLD 58 XLVII 6
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 245ra
C Liecht 252 (241)
VIIC Liecht 252 (241) = KLD 58 XLVII 7
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 245ra

Kommentar

Überlieferung: C und L überliefern das sieben­strophige Lied parallel.

Form: 3-a 4b / 3-a 4b // 4c 3-x 4c

Neben L I,1 hat auch C I,7 einen Auftakt, außerdem ist die Kadenz in C VII,6 zweisilbig voll. Eventuell deuten diese Unregelmäßigkeiten an, dass Vers 6f. auch als langer Vers ohne Zäsur aufgefasst werden könnte.

Inhalt: Das anfänglich prägnante Bild der Gefangenschaft des Ichs, das im Kontext des ›Frauendiensts‹ als Gefangenschaft Ulrichs narrativ ausgestaltet ist, tritt im Verlauf des Lieds durch die zunehmend visuelle Evokation der Geliebten in den Hintergrund. Damit einher geht der Umschwung von Leidausdruck zu Freudethematik.

Das Ich ruft in Str. I wibes guͤte (C I,1) um Hilfe an, da ihm sein hoher muͦt (C I,6) zu verderbe[n] (C I,6) und zu sterben (C I,4) droht. Str. II benennt dafür einen doppelsinnigen Grund: Das Ich gibt an, gevangen zu liegen (C II,2), was räumliche Gefangenschaft oder Liebesschmerz meinen könnte, und meint selbstbewusst, dass seinen kumber (C II,6) alle Frauen bedauern, da es ihnen immer gedient hat. Die Frauen würden, so das Ich, niemals dem vergeben, der es tötet (vgl. III). Seinen Dienst an allen Frauen führt das Ich in Str. IV auf die guͤte (C IV,1) und Schönheit einer bestimmten Dame zurück, was überleitet zum spezifischen Frauenpreis in Str. V–VII. Das Ich lobt in V neben der schoͤne (C V,5) vor allem die tugende (C V,2) der Geliebten, in Str. VI ist das Verhältnis umgedreht: Hier preist es vor allem ihre durchaus erotische Schönheit wie zum Beispiel ihren Mund suͤsse unde heis (C VI,2). Mund und Erotik prägen auch Str. VII: Zur Freude des Ichs lacht die Geliebte nämlich – wie häufig bei Ulrich – aus ebendiesem roten Mund und wendet ir munt unde ir oͮgen liht (C VII,5) dem Ich zu.

Simone Leidinger

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